Ein kleines Beet für Kinder, in dem sie selber Obst oder Gemüse pflanzen können, ist eine große Bereicherung im Garten oder auf dem Balkon. Heute möchte ich euch zeigen, wie wir unser Beet für Kinder gestalten, welche Pflanzen in das Beet gesetzt werden und wie schon Dreijährige oder jüngere Kinder helfen können.
Im Garten helfen – ein Riesenthema für Kinder, denn: Natur macht Freude. Kleine Kinder helfen bereits gerne den Eltern mit und wollen Beete umgraben (zum Leidwesen von Papa oder Mama) oder Blumen gießen. Ich finde, Kinder sollten im Garten mithelfen – und ein eigenes Beet hilft ihnen, den Bezug zur Natur zu finden. Alles was ihr braucht, ist eine kleine Ecke im Garten oder auf dem Balkon, einige Samen und etwas Erde und Wasser. Für den Balkon gibt es kleine Hochbeete für Kinder zu kaufen, aber es tun auch normale Pflanztöpfe, in denen ihr Erdbeeren oder Tomaten ziehen könnt.
So befüllen wir das Beet für Kinder
Erde, Kompost & Co.
Unser Beet für Kinder haben wir auf der Südseite des Hauses angelegt. Zur Abgrenzung nutzten wir eine Euro-Paletten-Umrandung: Wir haben den Rasen an der Stelle ausgehoben und die Palettenumrandung mit einer Mischung aus Erde, Kompost und Kokosziegel aufgefüllt. Letzteres dient zur besseren Wasserspeicherung. Silikate wollte ich nicht verwenden. Alternativ kann auch Lava- oder Tongranulat beigemengt werden – aber Achtung, Verschluckgefahr durch die Kinder!
Gemüse & Obst
Kräuter im Beet für Kinder
Einfache ungiftige und unkomplizierte Pflanzen wollen in das Beet für Kinder. Ideal dafür sind Kräuter. Wir haben Schnittlauch und Petersilie ausgesät. Wenn es wärmer wird, freut sich außerdem noch Rosmarin über seinen Platz im Beet für Kinder. Kresse gedeiht auch schnell und Kinder sehen den Erfolg vom Pflanzen bis zum Verzehr recht schnell.
Gemüse im Beet für Kinder
An einfachem Gemüse empfehle ich Strauchtomaten (Cocktailgröße), die muss man nicht ausgeizen und sind sehr robust. Auch Lauchzwiebeln, Möhren oder Zuckererbsen machen sich toll im Beet. Wir pflanzen außerdem Radischen.
Obst im Beet für Kinder
Als allererstes durften sechs Erdbeerpflanzen im Beet einziehen: Ich wähle dafür eine pflegeleichte mehrjährige Sorte aus Bioanbau. Brombeeren würde ich nur im Topf ziehen, die Wurzeln breiten sich sehr stark aus. Mittlerweile gibt es auch Sorten ohne Stacheln.
Essbare Blumen im Beet für Kinder
Essbare Blumen würde ich persönlich nur für ältere Kinder empfehlen, die Pflanzen unterscheiden können. Kleine Kinder wissen oft noch nicht, welche Blumen essbar sind und denken, sie könnten von allen Blüten einmal naschen. Dass das nur auf das Beet begrenzt ist – ich bin mir nicht sicher, wie gut das Zweijährige verstehen. Was ich dennoch ins Beet pflanze (ohne dass ich die Essbarkeit erwähne), sind Ringelblumen, Studentenblumen (Tagetes) und Zwergsonnenblumen. Ringelblumen und Tagetes vertreiben Schädlinge oder lenken sie ab. Schön anzusehen ist auch Löwenzahn, aus dem Pusteblumen werden. Nebenbei könnt ihr aus Löwenzahn einen sogenannten “Löwenzahnhonig” machen.
So pflegen wir das Beet für Kinder
Beetpflege mit Kindern – ganz einfach
Mit der Erdmischung ist die Grundversorgung des Beetes gegeben. Nach dem einpflanzen gießt ihr die Samen bzw. Pflanzen gut an. Regenwasser ist toll, ansonsten lasst ihr das Leitungswasser etwas stehen. Die Kinder erhalten ihr eigenes Gartenwerkzeug wie beispielsweise eine kleine Gießkanne. Unser Lütter darf mit der kleinen Gartenschaufel schon mithelfen, Löcher für Pflanzen auszuheben.
Unkraut zupfen wir mit der Hand, falls wirklich nötig. Spezielle Geräte brauchen wir dafür nicht. Düngen lassen wir sein, in der Erde ist ja bereits der Kompost. Vorsicht bei sehr gehaltvollen Erden – da braucht es viele “Starkzehrer” im Beet. Salat beispielsweise reichert mit viel Düngemittel in der Erde auch viel Nitrat an, das ist sehr ungünstig.
Ein Beet ist kein Katzenklo
Wunderbare lockere Erde lockt viele Katzen zum Buddeln an. Wir haben in eine Beetecke eine Handvoll Katzenminze gepflanzt. Die Katzenminze lockt die Katze zwar an, aber ihr Geschäft verrichtet sie dort nicht. Die Stellen mit Katzenminze nutzt sie nur zum Entspannen oder Spielen. Im Garten haben wir mehrere Stauden gepflanzt. Alternativ kann ich Lavendel, Pfefferminze oder Zitronengras gegen Katzen empfehlen. Und aus Pfefferminze könnt ihr gleich einen leckeren Tee kochen!
Das können schon kleine Kinder im Garten machen:
- Blumen gießen
- Unkraut zupfen
- Blumen pflücken
- Tiere beobachten
- Steine sammeln
- Erde transportieren oder schaufeln
- Zweige tragen
- Terrasse oder Balkon fegen
- Samen aussäen
- Blumenzwiebeln einsetzen und vergraben
- Laub rechen
- Obst und Gemüse ernten (unter Aufsicht)
Fruchtfolge & Co. im Beet für Kinder
Auch wenn das Beet klein ist, ich versuche auf die richtige Fruchtfolge zu achten. Im ersten Jahr setze ich außerdem vorwiegend Starkzehrer ins Beet.
Auch die Verträglichkeit der einzelnen Pflanzen spielt eine Rolle. Warum ich das alles mache? Weil ich Schädlingen so wenig Chancen wie möglich geben und den Boden schonen will – das bedeutet mehr Ertrag. Wobei ich das bei einem Beet für Kinder doch recht locker sehe.
- Jahr 1: Vorwiegend Starkzehrer wie Gurken, Zucchini, Kohl, Kürbis oder Kartoffeln
- Jahr 2: Mittlere Zehrer wie Mangold, Salat, Möhren oder Fenchel
- Jahr 3: Wenigzehrer wie Bohnen, Zwiebeln, Kresse oder Radieschen
- Jahr 4: Gründüngung wie z.B. Lupine
Ich lasse etwas Platz im Beet und wechsele entsprechend durch, so wächst konstant etwas bei uns. Außerdem achte ich auf den Fruchtwechsel von Jahr zu Jahr.
Unterm Jahr wechsele ich die Fruchtfolge möglichst mit Bedacht. Ihr könnt ganz einfach unterscheiden zwischen Kreuzblütlern, Schmetterlingsblütlern, Doldenblütlern, Kürbisgewächsen, Gänsefußgewächsen und Nachtschattengewächsen. Bitte nicht hintereinander an der gleichen Stelle im Beet anpflanzen!
Das sind Kreuzblütler
- Rettich, Kohl, Radieschen, Kresse
Das sind Schmetterlingsblütler
- Erbsen und Bohnen
Das sind Doldenblütler
- Dill, Fenchel, Sellerie, Möhren, Zwiebeln
Das sind Kürbisgewächse
- Gurke, Zucchini, Melone, Kürbis
Das sind Gänsefußgewächse
- Spinat, rote Bete, Mangold
Das sind Nachtschattengewächse
- Kartoffeln, Tomaten, Paprika
Teilt euer Beet für Kinder gut ein
Am liebsten arbeite ich ja mit dem Prinzip des “square foot gardening” (hier gilt der Dank der Schwester in den USA, die das seit Jahren praktiziert). Das Beet wird in gleich große Quadrate eingeteilt und dort die Pflanzen gesät oder ausgesetzt. So behaltet ihr ganz einfach den Überblick über eure Pflanzen. Wer sich zu diesem Thema einlesen will, dem empfehle ich bei Dreierlei Liebelei zu spicken. So erzielt ihr auf kleinster Fläche große Erträge – besser gehts nicht, oder?
Einige Pflanzen profitieren auch voneinander:
- Dill fördert das Wachstum von Gurken
- Tagetes vertreiben Nematoden, die bspw. Tomaten schädigen
- Knoblauch und Basilikum vertreiben Schädlinge, die Erdbeeren an den Kragen wollen
- Schnittlauch neben Erdbeeren beugt Krankheiten vor
Bei Wurzelwerk findet ihr eine detaillierte Auflistung von Pflanzpartnern im Gemüsebeet, die voneinander profitieren (oder auch nicht). Tipp: Schreibt euch auf, was ihr pflanzt: Das erspart euch im Nachgang viel Arbeit!
Jetzt bin ich gespannt: Seid ihr auch schon am säen, vorziehen, kultivieren oder anpflanzen?
Cheers, Victoria
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Danke für diese tolle Anleitung! Ich fand deinen Artikel so gut, dass er es in die Coolen Blogbeiträge der Woche geschafft hat. Sie erscheinen morgen am Donnerstag, die URL steht unten.
LG
Sabienes
Liebe Sabienes, vielen Dank für das tolle Kompliment <3