Das, meine lieben Leserinnen und Leser, dürft ihr getrost als Service-Post betrachten. Einmal auf Weiterleiten klicken, fertig ist der Wink mit dem Zaunpfahl. Bitte danke.
Heute geht es um Geschenke zum Muttertag. Meist basteln die Kinder ganz rührend Origami-Kraniche, bemalen die Hofeinfahrt mit einem riesigen Kreideherz oder pflücken Blumen aus Nachbars Garten. Wundervoll. Wir Mütter lieben den Kram. Selbstgemacht, für die Mama, von Herzen.
Dass Papa einen Tag vor Muttertag mahnend hinter dem Nachwuchs steht und drängt, das Bild etwas bunter zu malen und nicht nur schwarz, das blenden wir mal aus. Von Herzen, verdammt!
Von Herzen – auch die 14. Tasse mit Spruchbild
Teenager googeln dagegen einfach mal, was Mama gefallen könnte. Bedruckte Tassen oder Tshirts zum Beispiel. Alexa, kaufe Mama den Jumbobecher in rosa mit Aufschrift “beste Mama”. Papa misst derweil den Platz an der Wand aus, um neue Küchenschränke für die Jumbo-Geschirrserie zu besorgen. Die Pubertät dauert noch eine Weile, und Sprüche und Farben des Geschirrs sind lange nicht ausgeschöpft.
Trotz alledem: Wir lieben unsere Jumbo-Kaffeebecher. Weil sie von Herzen kommen, von unseren Kindern.
Geh weg mit Haushaltsartikeln
Was wir nicht so lieben, sind die vermeintlich großartigen Geschenke der Werbeindustrie.
Klopapier mit Herzchen, zum Muttertag. Staubsauger für Mama, Muttertagsangebot. Supersauberwischlappen in rosa Blümchen, Muttertagsdesign.
Hakts?
Liebe Marketer dieser “Frau-im-Heim-am-Herd”-Rolle, wisst ihr, was wirklich nützlich wäre? Worüber sich frau tatsächlich freuen würde:
- Gratisvibrator bei jeder Bestellung ab fünf Euro.
- Gleitgel auf biologischer Basis mit dem Kauf einer Packung Toilettenpapier, meinetwegen mit Blümchen (das Papier! Nicht das Gel!).
- Damen-Hygieneartikel statt Putzlappen.
Darfs a bisserl mehr sein?
Nein, wir wollen keine rosa Handschuhe für Tampons, keine Nähmaschinen oder andere Haushaltsgeräte (außer wir fragen explizit danach! Ich mein, so ein Akku-Sauger von Dyson *Räusper*). Wir wollen schöne nützliche Dinge. Dinge wie: Bekocht werden, falls wir ständig kochen müssen. Unsere Ruhe, weil Homeschooling an den Nerven zehrt. Ausschlafen, weil wir ein Schreibaby haben. Die beste Freundin sehen, weil durch Corona und so…
Nicht alle schönen Dinge kann man kaufen.
Und zur Not liefert Eis auch unter einem Pseudonym.
Bild: Pixabay