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Sommergrippe Olé oder haste mal n Streichholz?

Corona kommt mir hier nicht durch die Tür. Aber irgendein anderer Virus hat es durch den Türspalt geschafft. Keine Ahnung wie. Vermutlich hat sich der Fiesling einfach im Rucksack der Kindergartenkinder platziert. Ich habe die Brotdose in Verdacht. Brutstätten neuester Zoonosen. Hat das eigentlich mal wer untersucht?

Der Virus hat sich anfangs noch ganz wunderbar als “kleine Erkältung” getarnt. HA! Das nächste Mal durchschaue ich das Täuschungsmanöver! So harmlos es anfing, so fies wurde der Verlauf beim jüngsten Kind nach fünf Tagen. Gleichzeitig schwanden die Animationsideen für den Fünfjährigen, der wieder recht fidel wirkte. Eine Crux.

Sagen wir so: Amazon prime kennt unsere Video-Vorlieben so gut, dass ich die Lieblingsstaffeln von Yakari, Paw Patrol und dem Sandmännchen jetzt bezahlen muss. Eltern in der Pandemie oder Eltern mit kranken Kindern, ein unerschöpflicher Quell der Einnahmen. Jetzt wisst ihr, warum Bezos ins All fliegen kann. Wir Eltern finanzieren den Kerl (unsere Postbotin nickt zustimmend).

Der Virus kann richtig was. Erst Magen-Darm, dann Husten. Stimme weg, Kind bellt jetzt. Und Fieber. Ganz hoch. Wisst ihr, was das ergibt? Ein schreiendes, weinendes Kind. Tag und Nacht. Mit Würgereiz.

Notaufnahme meets Kleinkind

Samstag war es dann soweit: Sommergrippe meets Notaufnahme. Mittlerweile gewappnet, habe ich gleich zwei Taschen gepackt. Nie wieder unvorbereitet “mal kurz in die Notaufnahme” und dann fünf Tage im Krankenhaus bleiben. Das Tetris-Packen hätte ich mir sparen können. Zack, Kind und Mann wieder zuhause. Ja, besonders gemeiner Virus, aber solange das Kind trinkt, und ja, die Lunge ist frei. Nur rein mit dem Fiebersenker heißt die Devise.

So ein Familienbett, das hat auch Nachteile. Nämlich dann, wenn man es mehrmals hintereinander frisch beziehen muss. Immerhin, das Kind blieb trocken. Kennt ihr eigentlich den Film “Der Exorzist”? Wenig Besserung, dafür Erbrechen, das ergibt einen erneuten Arztbesuch zwei Tage später. Oh, wie wunderbar, das Ding geht im ganzen Ort herum. Klar, Corona hat ja gerade Urlaub. Wer so aktiv ist, muss auch mal Pause machen. Aber, wie rücksichtsvoll, es gibt eine Vertretung.

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Die Tochter schläft mittlerweile nur noch auf dem Arm und wacht alle 30 Minuten schreiend auf. Gegen Morgen nur noch “Durst” alle Stunde. Das arme Kind. Wir armen Eltern.

Ich bin ein Panda, holt mich hier raus

Ich zähle mittlerweile die vierte schlaflose Nacht. Mittlerweile wanke ich mit schlafwandlerischer Routine durch den Tag. Heute haben wir es immerhin aus der Tür geschafft und eine Runde mit dem Buggy gedreht. Ich bin mir nicht sicher, aber der Servicetechniker, den ich spontan auf der Straße traf und ihn bezüglich unserer kaputten Kaffeemaschine fragte, machte den Anschein, als halte er nach einem Fluchtweg Ausschau. Zombiegleich zogen das Kleinkind und ich durch die Straßen, ich mache dem Servicetechniker keinen Vorwurf. Er war wirklich ausgesprochen höflich. Stockholm-Syndrom vielleicht. Ich meine, ich würde in China mit offenen Armen empfangen werden. Die Augenringe haben Panda-Qualitäten. Da fällt mir ein, Lärm machen ist dort in Panda-Gehegen streng verboten. Eventuell doch eine Option. Für gestresste Mütter und Väter mit Augenringen bis in die Westsahara.

Es heißt ja, man möchte schlafen wie ein Baby. Witzbolde sagen, ich möchte schlafen wie mein Mann. Ich sage, ich möchte schlafen wie der Sohn. Der verschläft nämlich die nächtlichen Schreitiraden komplett. Vermutlich hat er die Noise-Cancelling Kopfhörer, die ich mir schon lange wünsche. Der kennt das prime Passwort, da bin ich mir sicher. Bezos, wir müssen reden. Schick mir aber vorher noch die Streichhölzer XL.

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