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Darum profitiert dein Kind vom Reiten lernen

Das Kind will reiten lernen? Bei dir setzt Schnappatmung ein? Keine Panik, ich kenn da was Gutes. Nicht von Ratioph***, sondern hausgemacht. Wissen nämlich. Denn wenn du Wissen über etwas hast, fällt es dir leichter, Entscheidungen zu treffen. Ganz einfach eigentlich.

Und eigentlich war dieser Beitrag gar nicht geplant. Aber nachdem es schon Abend ist, mein Kopf zu voll für Auftragsarbeiten und Reisethemen oder Rezensionen ist, poppte das “Kind will reiten lernen”-Thema in meinem Kopf auf. Freunde von uns waren heute da und erzählten, wie sehr die Tochter doch vom Pferd profitiert – zack, darüber könnte ich mal wieder schreiben. Der letzte Kinder-Pferde-Beitrag ist ja schon ziemlich her. Weit her. Also los, aufgesattelt und hühott! Ähem… einfach weiterlesen, danke.

10 Gründe warum dein Kind reiten lernen sollte

Gründe gibt es weitaus mehr, denn nichts ist schöner, als auf dem Pferderücken die Welt zu entdecken. Ich spreche da aus Erfahrung. Aber irgendwann mag ja auch der geduldigste Blogleser mal was essen, daher mache ich es kurz:

Punkt 1 – Naturverbundenheit: Das Kind ist an der frischen Luft

Reiten ist ein Sport, der vor allem draußen ausgeführt wird. Klar, wir alle sind dankbar, im Schneeregen in die Reithalle ausweichen zu können. Aber Reiten ist ein Outdoor-Sport. Kinder profitieren sehr davon; Pferde sind durchaus ein Grund, den inneren Schweinehund zu überwinden und auch bei Regen vor die Tür zu gehen. Und es gibt nichts Schöneres für Kinder, als mit dem Lieblingspferd durch das Gelände zu bummeln, kleine Waldtiere oder Pilze zu entdecken und durch einen Bach zu reiten.

Punkt 2 – Das Kind lernt Verantwortung zu übernehmen

Wer reiten lernt, lernt gleich noch Verantwortungsbewusstsein. Denn das Lebewesen, egal ob Hauskatze oder Pferd, ist immer auf den Menschen angewiesen. Ein Pferd muss vor dem Reiten gesäubert werden. Nicht für die Optik; der Gurt kann scheuern oder das verklebte Fell verhindert den wichtigen Kälteschutz. Beim Reiten muss der Reiter aufmerksam und sorgsam reiten, um Verletzungen auszuschließen. Nach dem Reiten muss das Pferd versorgt werden. Kinder lieben es übrigens, Verantwortung zu übernehmen!

Punkt 3 – Reiten schult das Gleichgewicht

Reiten ist ein Ganzkörper-Sport: Krafttraining, gepaart mit Ausdauer und Förderung des Gleichgewichts. Wer richtig reiten lernt, “sitzt nicht nur drauf”. Es ist nicht nur das Reiten, auch das Drumherum: Hier mal eine Schubkarre fahren, dort einmal mit dem Pferd eine Runde laufen. Reiten macht sportlich.

Punkt 4 – Beim Reiten lernt man nie aus

Ein besonders wichtiger Punkt: Beim Reiten hast du nie ausgelernt. Selbst wenn du total erfolgreich bist – wechsel einmal die Reitweise oder das Pferd, zack, kannst du wieder etwas neues lernen. Wer gerne turnt, geht zum Voltigieren. Wer Abenteuer liebt, macht Wanderritte. Wagemutige springen oder reiten Geländestrecken. Geduldige üben sich an klassischer Dressur. Es gibt unzählige Disziplinen und Pferderassen, so dass jeder fündig wird.

Punkt 5 – Reiten fördert das Selbstvertrauen

Gerade schüchterne Kinder blühen regelrecht auf, wenn es zum Pferd geht. So einen 600-Kilo-Brocken durch Ecken zu dirigieren ist ein tolles Gefühl. Gerade Bodenarbeit mit Pferden vermittelt Kindern den richtigen Umgang – denn hier muss auch die Körpersprache stimmen. Nicht umsonst werden Führungskräfte-Seminare mit Pferden angeboten…

Punkt 6 – Wer reitet, hat keine Zeit zum Blödsinn machen

Ein Punkt, der mit Humor zu sehen ist: Wer mit Pferden beschäftigt ist, hat keine Zeit für anderen Blödsinn. Das kann ich voll bestätigen: Nach der Schule ging es in den Stall und erst am Abend wieder nach Hause. Hausaufgaben wurden im Reiterstübchen erledigt. Irgendwer kann da schon Mathe erklären.

Punkt 7 – Reiten macht Spaß

Wenn Kinder reiten lernen, soll vor allem der Spaß im Vordergrund stehen. Gute Reitlehrer vermitteln ihr Wissen mit Humor und lustigen Ideen – so lernen Kinder übrigens auch besser. Es macht doch viel mehr Spaß, das Lenken um die Pylonen zu üben als dröge geradeaus zu reiten. Und wenn das Leichttraben endlich klappt, das Pferd das macht, was der Reiter will, dann lacht das Reiterherz.

Punkt 8 – Reiten fördert Kontakte

Reiten lernen heißt auch, neue Sozialkontakte zu knüpfen. Der Freundeskreis im Stall ist nicht immer identisch mit dem der Schule/ Nachbarschaft, aber das hat durchaus auch Vorteile. Der Freundeskreis erweitert sich (irgendwo ist doch immer Beef) und über das Lieblingshobby plaudern schweißt ja auch zusammen. Legendär sind übrigens Turnierbesuche mit einer ganzen Schar Teenager: Aufstehen in der Nacht, Pferde einflechten, putzen und verladen. Pommes, Partymusik und Pferde – die Stimmung ist immer prima (wenn es nicht gerade schüttet).

Punkt 9 – Pferde als Stimmungsbarometer für dein Kind

Pferde reagieren sensibel auf die Stimmungen der Menschen. Schlechte Laune? Merkt das Ross. Angst? Kann Pferd riechen. Viele sensible Pferde spiegeln den Menschen im Verhalten. Erst wenn sich der Mensch von seiner Anspannung löst, läuft auch das Pferd wieder rund. Und wer kann besser trösten, als der große 500-Kilo-Freund?

Punkt 10 – Reiten ist wie Medizin

Pferde werden schon lange als Therapiezweck eingesetzt. Bei körperlichen Beeinträchtigungen werden Muskeln gekräftigt, die Koordination wird verbessert, da der Bewegungsablauf dreidimensional ist. Auch bei psychischen Erkrankungen, Lernstörungen oder Verhaltensauffälligkeiten profitieren Kinder und Erwachsene vom Vierbeiner. Reiten wirkt ausgleichend auf den Körper, die Konzentrationsfähigkeit positiv beeinflusst. Pferde begegnen Kindern ehrlich neutral, die Kooperationsbereitschaft steigert sich. Viele Kinder lernen Vertrauen neu, das Pferd wird zum “Sorgenfresser”.

Erzählt mal, reitet jemand aus eurer Familie? Habt ihr Bock auf mehr pferdige Themen? Ich sitze ja immerhin an der Quelle 😉

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Gabi

    Unsere Tochter Reitet auch seit zwei Jahren und sie liebt das so sehr. Gebe dir in allen Punkten recht.

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