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Fest im Sattel – Kinder lernen reiten – was Eltern wissen wollen

 

Bei reitenden Eltern stellt sich die Frage kaum, der Nachwuchs wird alsbald aufs Pferd gesetzt. Doch auch Nicht-Reiter kennen das: Wenn für kleine Kinder der Wunsch ansteht, Cowboy und Indianer lebensecht nachzuspielen oder im Stil einer Primaballerina auf dem Pferd rumzutoben.

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Ich habe wichtige Fragen zum Thema Reiten & Kinder zusammengefasst:

1. Wie alt muss mein Kind sein, um Reiten lernen zu können?

Grundsätzlich nehmen viele Reitschulen Kinder erst ab einer bestimmten Größe / Alter auf, da sonst die Hilfengebung bei zu kleinen Kindern unmöglich wäre. Außerdem ist ein gewisses Maß an Selbstständigkeit nötig.

Einige Reitschulen bieten “Zwergenkurse” für Kinder ab vier Jahren an. Auch geführtes Reiten und Voltigieren oder Kutsche fahren in Begleitung ist ab diesem Alter spielerisch möglich. In diesem Alter geht es darum, den Umgang spielerisch zu erlernen. Aufsicht ist immer erforderlich!

Ab Grundschulalter ist “normaler” Reitunterricht empfehlenswert. Begonnen wird zunächst an der Longe, einer langen Leine an der das Pferd läuft. In den Ferien lohnt ein Kursus beim Verein in der Nähe.

2. Schadet Reiten Kindern im Wachstum?

Wie bei jedem Sport macht die Dosis das Gift. Ob Turnen, Handball, Reiten oder Balett – hohe Belastung im Leistungssport geht auf die Knochen. Kleine Kinder reiten eher spazieren, da ist die Belastung gering. Klagt ein Kind über Schmerzen, sollte der Reitunterricht eingestellt und ein Arzt aufgesucht werden. Und das Pferd sollte zum Kind passen; der Spagat auf dem Brauereipferd von Nachbar Müller macht auch motivierte Kinder mürbe!

Übrigens: Dass Kinder aufgrund körperlicher Defizite erst ab 10 Jahren reiten sollten, wurde von der deutschen reiterlichen Vereinigung widerlegt.

3. Reiten gilt als teurer Sport. Können wir uns das leisten?

In der Umgebung gibt es oft Höfe, die Nichtreiter nicht kennen und keine Homepage haben. Facebookgruppen können helfen, das optimale Preis-Leistungsverhältnis zu finden. Voltigieren in der Gruppe ist recht günstig, monatliche Beiträge liegen im Schnitt bei 20,- € pro Monat (regional unterschiedlich). Reitstunden für Kinder liegen preislich zwischen 5,00 – 25,00 €.

Viele Pferdebesitzer sind auch froh über helfende Hände, dafür dürfen die Kinder sich um das Pferd kümmern. Inserate in Foren, Gruppen oder der Tageszeitung helfen hier bei der Suche.

Einige Leute stellen Pferde zur Verfügung (eine Art Leasing), andere teilen sich ein Pferd. Diese Varianten sind allerdings oftmals nicht das Gelbe vom Ei. Pro und Contra sollte genauestens betrachtet werden.

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Zur Ausrüstung: Reithelme werden oft bereitgestellt, sollte der Sicherheit zuliebe jedoch für das eigene Kind neu angepasst und gekauft werden. Die Neuausrüstung inkl. Hose, Stiefel, Helm und Handschuhe liegt bei ca. 100,- €. Teilweise bieten Reitsportläden gebrauchte Utensilien an. Nachfragen lohnt sich!

Übrigens: Für Kinder empfehle ich die Anschaffung einer Sicherheitsweste!

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4. Reiten ist gefährlich!

Ja, der Umgang mit Pferden ist nicht ohne Risiko. Das ist Radfahren aber auch nicht. Mit fachlicher Anleitung, gutem Equipment und gut ausgebildeten Tieren sinkt das Risiko erheblich. Die wichtigsten Regeln im Umgang mit Pferden liste ich in einem separaten Beitrag auf.
5. Was für Reitarten gibt es und welche eignen sich für Kinder? 

Ganz lapidar kann der Laie unterscheiden zwischen der englischen Reiterei (Dressur, Springen), dem Westernreiten mit all seinen Disziplinen (zB Reining, Trail, Pleasure usw.), dem Gangpferdereiten (zB Islandpferde) und der klassischen Reitweise. Natürlich gibt es noch weit mehr als das Aufgezählte, es handelt sich nur um eine grobe Auflistung. Gelehrt wird meist “englisch”, aber auch das Western- oder Islandpferdereiten gibt es zuhauf in Deutschland. Letzteres ist aufgrund der geringen Größe der Pferde gut für Kinder geeignet. Höfe finden sich über die IPZV. Voltigieren, das Turnen am und auf dem Pferd, ist Teamsport und schult Sitz und Gleichgewicht. Gerade anfangs eine tolle Option!

6. Wie finde ich eine gute Reitschule in meiner Nähe?

Hier gibt es mehrere Möglichkeiten; Vereinsliste des Heimatortes, regionale Foren oder Facebookgruppen oder den Verband (FN, IPZV, EWU, siehe unten) anschreiben. Der Stall sollte ausgebildete Trainer und Schulpferde vorweisen können, gepflegt sein und gut erreichbar. Die Zeitschrift “Cavallo” testet auch regelmäßig Reitställe in ganz Deutschland (nachzulesen in jedem Heft).

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7. Wie kann ich mich als Elternteil fachlich weiterbilden?

Am einfachsten geht das heutzutage via Internet oder per Fachlektüre. Wer selber in den Sattel möchte, für den werden Erwachsenen-Einsteigerkurse angeboten.

Übrigens: Ich empfehle Urlaub auf dem Reiterhof. Hier kann das Kind reinschnuppern und die Eltern genießen während der Reitstunde ihre Freizeit. Viele Höfe bieten eigene Ferienwohnungen und sogar Wellness an!

Sind eure Kinder auch pferdebegeistert? Reitet ihr vielleicht selber? Ich freue mich auf eure Kommentare!

Informationen & Tipps

 

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