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Corona, Konsum, Kekse, Chaos & literweise Kaffee – Familiengedöns in Krisenzeiten [1]

Wisst ihr, was wirklich wichtig ist gerade? Vergesst die Hausaufgaben-App, vergesst das Origami-Falten, nur eines zählt gerade: Kaffee. Kaffee literweise. Kein Witz, seit der Mann gelegentlich im Home-Office arbeitet, ist der Kaffeekonsum drastisch gestiegen. Ja, ich liebe Kaffee. Kann man zuviel Kaffee trinken? Auch das. Dazu später mehr.

Wir sind ja eigentlich eine recht organisierte Familie. Ich liebe Planung (meistens) und unser Tag ist recht durchstrukturiert. Könnt ihr vergessen. Durch unser Wohnzimmer fliegen rund 250 Bälle aus dem Bällebad (ja, wir besitzen sowas, nein, es war ein Geschenk, und ja, die Kinder lieben es). Die meisten davon liegen unterm Sofa und unter der Heizung. In Woche eins sammelten wir ja noch euphorisch die Bälle jeden Abend ein. Jetzt… sagen wir so, unser Wohnzimmer ist ein Bällebad und die Katze findet das toll.

Dora! Sam! Kleiner brauner Hase! Peppa! Leo Lausemaus! Conny! – stille Helden der Coronazeit

Raus an die frische Luft, rufen alle. Und ja, drinnen ist es zum Abgewöhnen. Spätestens am Nachmittag knallen hier alle durch: Das Baby, weil das Bällebad-Zelt immer einklappt, sobald sie daran zieht, der Sohn, weil das Baby sein Zelt sabotiert, die Katze, auf der Flucht vorm Baby, der Mann, weil Kaffee alle, ich, weil – irgendwas ist ja immer. Also raus an die frische Luft.

<< Ich will nicht spazieren gehen! Ich will aber noch Kekse! Ich will noch Sam gucken >>

<<Wäääähhhh>> 

Ja, die Argumente der beiden Kinder sind natürlich nicht von der Hand zu weisen. Wir tun es trotzdem. Raus an die frische Luft. Wir machen erfreuliches, sammeln Steine und bemalen sie. Danach verteilen wir sie, um anderen Freude zu bereiten. Wir fahren Laufrad, spielen Fußball, stellen Pflanzen raus (und wieder rein, danke Winter), schneiden Sträucher, buddeln im Sandkasten, spielen Feuerwehr und gehen klettern.

Wir machen so vieles – und sehen das gar nicht

Auch so machen wir viele erfreuliche Dinge, wenn ich recht darüber nachdenke. Wir mimen den Erklärbär (die Warum-Phase, ihr versteht), wir backen (und backen und backen), wir kneten, wir malen, wir sehen Kindersendungen und tanzen. Hören Hörspiele und spielen Ball. Falten Papierfrösche, Papierflieger und kleben Eulen. Fahren Autorennen und basteln mit Kartons. Wir lesen viel. Schreiben Postkarten an die Großeltern. Basteln Zauberfernrohre aus leeren Küchenrollen und Wasserfarben.

Der Vierjährige kann jetzt Eier aufschlagen, eine Reihe englischer Wörter und Zahlen, lernt, seinen Namen zu schreiben und mit Stäbchen zu essen. Er kocht mit mir, knetet Teig, kümmert sich um die Schwester und hilft im Haus mit. Das ist nun nichts Neues, aber während ich das schreibe, sehe ich das große Ganze: Was uns so selbstverständlich scheint, ist eine ganz Menge. Mit gerade mal vier Jahren. Wow. Er macht das großartig und wir sehen das viel zu selten. Was sind wir stolz!

Auch für die Kinder ist es eine schwierige Zeit

Wisst ihr, überhaupt ist das für Kinder ja eine echt schwierige Sache. Einige vergleichen das ja mit Sommerferien. Also, ich weiß ja nicht, wie die Leute ihre Ferien verbringen. Aber wir sehen für gewöhnlich Freunde, Familie oder fahren auch mal weg.

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<< Mama, wenn der Virus gesund ist, dann dürfen wir wieder zur Freundin >>

Mir tun diese Instagram-Sternchen ja leid, die völlige Reinheit in ihren Bildchen suggerieren. Spätestens jetzt glaubt das doch keiner mehr, oder? Ich bitte euch, drei Kinder, alle zuhause, und immer noch klinisch rein? Holla, wohnt da ein Putzkommando im Keller? Aber schön Abstand halten! Wir versuchen unterdessen unseren Perfektionismus (ahahaha) zurückzuschrauben und das völlige Chaos einfach anzunehmen. Das Tägliche, das machen wir, räumen die Küche auf, kochen, waschen, saugen Staub. Währenddessen türmen sich oben die Kleiderstapel und warten aufs Aussortieren. Im Keller warten noch immer Kartons aufs Ausräumen, Corona machts nicht besser. Ommm.

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Ich kaufe demnächst koffeinfreien Kaffee. Ich hab ja den leisen Verdacht, dass die Kinder heimlich mittrinken. Habe ich erwähnt, dass wir ein Trampolin angeschafft haben? Und ich kann euch aus vollstem Herzen Kindergartenblöcke empfehlen. Unsere neue Lieblingsbeschäftigung für zwischendurch. Linien malen, Zahlen lernen, Unterschiede erkennen – läuft hier. Mikado spielen wir jetzt auch. Eine gute Geduldsübung für Kinder. Vor allem wegen der schlechten Qualität der Hölzer, da wackelt einfach mal alles und das immer.  Ja, eine Herausforderung. Und ich ärgere mich. Extra die gute Marke gekauft, Qualität und so. Denkste, Qualität ist für so manche Hersteller so 90er! Als Fazit möchte ich noch anmerken, dass der lokale Buchhandel sehr profitiert, zumindest von meinem Kaufverhalten in der Corona-Zeit. Da könnt ihr nämlich auch Spiele bestellen, beim lokalen Buchhandel. Jawohl.

Jetzt schenke ich mir einen Kaffee ein und plane Osterbasteleien. Da gibts bestimmt auch was vom Bücherladen. 

Übrigens: Kaffee und grüner Tee in höheren Mengen ist gar keine gute Idee. Das weiß ich zwar, getrunken hab ich es trotzdem. Ist mir schlecht!

Unser schönster Wochen-Moment: Familienzeit verbringen: Im Garten, bei Spaziergängen, beim Essen

Unser blödester Familien-Moment der Woche: Wenn die Nerven am Ende sind und damit auch die Geduld, das Kind sich taub stellt und das Baby den Kopf durchsetzen will, dazu die Katze zwischen die Beine läuft – kommt das alles zusammen, sind wir eine sehr laute, sehr authentische Familie. Ähem.

Learning der Woche: Klappe halten und weiterscrollen: Manchmal bringen Argumente und Fakten einen nicht weiter. Manchmal muss man Leuten die virtuelle Freundschaft kündigen.

Gute Tat der Woche: Plattform für lokale Unternehmen mitgestaltet

Überraschung der Woche: Die Katze kann auch leise, wenn es darum geht, ins Bett zu schleichen

Gute Nachricht der Woche: Eine Freundin hat ihr Baby bekommen – Glückwunsch, du Liebe!

Schlechte Nachricht der Woche: Die Butter geht aus und wir müssen wieder einkaufen

 

Titelbild: Regenbogenkekse. Mit Liebe geknetet und gefärbt vom Vierjährigen <3 Schatz, du bist toll!

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