Einmal Süd-Nord und wieder Nord-Süd zurück: Von Oberbayern bis zur Ostsee über Berlin bzw. von Hamburg zurück nach Oberbayern: Wie bewältigen wir solche Strecken, wenn wir auf Familienbesuch sind?
Letztes Jahr begleitete uns ein Wohnmobil, das Baby reiste mit vier Monaten in einer Liegeschale (Kinderwagenaufsatz): Da waren die rund 3.000 km kein Problem, den Orthopäden freuts. Kaffeestop ohne Rastplatz, das Reisen war entspannt.
Jetzt ist das Kind fast doppelt so groß und sitzt in seinem Reboarder. Wie kommen wir 600 km zügig voran über die mit Baustellen gespickte Autobahn? Mit diesem 86 cm großen Energiebündel, dass nur Laufen möchte?
Der Entschluss, zur Bettgehzeit zu fahren, war optimal. Weil:
- Umbetten in der Nacht – aufwachen aus Tiefschlaf – für ihn Stress bedeutet
- Umbetten in der Nacht ohne aufwachen noch schwieriger wird, weil er auf einmal woanders ist
- Er so müde ist, dass er recht schnell einschläft
- Das Nacht-Fläschchen auch im Kindersitz trinken kann
- Er nachts nicht mehr aktiv sein will, d.h. keine langen Pausen nötig bzgl. toben
- Kaum Verkehr und damit kaum Staus
- Wir auch nicht aus dem Schlaf gerissen werden sondern “in den Sonnenuntergang fahren”
Die Vorbereitung
Tagsüber wurde viel getobt, der Ablauf war wie immer. Gegen 18 Uhr gab es Abendbrot. Alle Sachen, bis auf die noch Benötigten, sind bereits fertig gepackt. Das Baby darf noch in die Wanne, planschen und toben. Trocken geföhnt, eingecremt und mit frischer Windel geht’s in Schlafanzug. Jetzt kommt die Krux:
In den Kindersitzen herrscht Wärmestau, das Baby schwitzt. Spezielle Bezüge oder ein Handtuch oder Spucktuch bessern das Klima. Auf der Hinfahrt musste das Oberteil, ein Langarmbody, dennoch gewechselt werden. Unser Filius trug optimal ein Tshirt (Body war zu warm) und eine bequeme dünne Jersey-Jogginghose sowie dünne Socken.
Dafür hielt ich zwei Decken parat, nachts ist es ganz schön kalt. Eine sehr luftige und eine etwas wärmere Babydecke.
Kaum im Schlafanzug, ging es in den Reboarder. Der Ehemann packte alle sieben Sachen fertig, das Baby bekam noch das Fläschchen. Im Sitz.
Die Fahrt
Wir sind unterwegs, alles klappt gut. Das Baby erzählt noch etwas vom Tag und schläft ein (Sitz in Liegeposition). Ich sitze hinten, um intervenieren zu können, falls was wäre.
Bis 23:30 Uhr schläft der Kleine. Zur Kaffeepause wird er wach und darf aus dem Sitz. Für ihn gibt es Wasser und einen leichten Snack. Während der Bewegung auf Papas Schoß und dem Bedienen der Lichthupe darf auch ich zur Toilette flitzen. Vor der Weiterfahrt wird gemeckert (zurück in den Sitz!?!), das legt sich schnell. Mit Lieblingsmelodie schläft er rasch wieder.
Die Ankunft
02:30 Uhr, Etappenziel Berlin nach 600 km erreicht (das lest ihr hier). Den Fehler, die Autotür zuzuwerfen, machen wir nur einmal. Berlin wusste, wir sind da. Etwas verstört war der Kleine, Papa konnte kaum den Raum verlassen, um Gepäck zu holen. Er schlief bei uns im Bett (wer will nachts ein Reisebett aufbauen?), meldete sich stündlich, um zu unsere Anwesenheit zu prüfen. Um neun Uhr ging es dann zum Frühstück.
Die Rückfahrt verhielt sich ähnlich. Allerdings kannte er nun das “Reisen” und war nicht mehr so verschreckt und übermüdet wie bei der Ankunft.
Wie plant ihr lange Urlaubsfahrten? Was muss auf jeden Fall dabei sein? Ich freue mich auf eure Kommentare!
Was muss die Autotasche für das Kind beinhalten? Wieviel Kleidung braucht das Kind? Diese und andere Fragen demnächst im Blog!