Odysseus auf der Spur… die Suche nach einem Kindersitz fürs Auto beginnt!
In der Theorie war alles so einfach: Ich lese Testergebnisse, suche den besten Kindersitz aus und kaufe ihn. Ich kam, sah und siegte; frei nach Julius César.
Immerhin, Zeit wurde es – aus der Babyschale wächst der Knirps raus wie der Löwenzahn im Garten.
Die Qual der Wahl in Sachen Kindersitze
In der Praxis testen alle renommierten Institute nach verschiedenen Kriterien; jeder hatte andere Testsieger im Bereich Kindersitze für Autos. DIE Koryphäen des Sitzbaus schnitten teilweise nur mittelmäßig ab, was ist da los? Erste Verunsicherung, dennoch kristallieren sich Favoriten heraus. Dann liest man persönliche Bewertungen von Käufern, wieder melden sich Zweifel an den bisherigen Kindersitz-Favoriten. Immerhin, praxisnah getestet, im Leben wäre ich nicht darauf gekommen, dass sich einige Kindersitze durch Verschmutzungen (das Kind hat Schuhe an) nicht mehr drehen lassen. Eine Liste, klassisch pro-contra, soll helfen. Theoretisch. Praktisch hatte ich keine Zeit dazu.
Farbe! Reboarder! Stoff! Automarke!
Letztendlich flitzen wir an einem freien Tag ins Möbelhaus, Fachberatung muss her. Immerhin, vom Sicherheitsaspekt her, soll es ein Reboarder werden. Soweit waren wir bei der Recherche schon. Drehbar wäre fein, aber kein Muss. Die Bandscheiben würden es danken. Wunschfarbe wäre auch fein. Zur Not nehmen wir auch taubenblau, solange alle Sicherheitsaspekte stimmen.
Vor der Beratung gibt es Mittagessen, und dank Kinderabteil im hauseigenen Restaurant relativ stressfrei.
Die Fachberatung war ordentlich, Wunschfarbe verworfen (“Das Material ist strapazierfähiger, das gibt es nur in diesen Farben”), Handling ausprobiert und Kind probegesessen. Halleluja, den Kindersitz kaufen wir! Passt der ins Auto?
…
Ja, leider kein Standard-VW und leider schon ein paar Jahre auf dem Buckel: “Nein, der ist für Ihr Auto nicht zugelassen, der wurde mit Ihrem Baujahr nicht getestet – den dürfen wir so nicht verkaufen. Da müssen Sie den Hersteller anschreiben.” Ach was.
Hindernislauf beim Kindersitz-Kauf
Es hätte so schön sein können. Quasi kurz vor dem Ziel eingeknickt. Nein, die Alternative möchten wir nicht. Da hätte ich gleich irgendeinen im Internet kaufen können. Grundsätzlich zwar löblich, dennoch sollte die Möglichkeit zum Kauf bestehen. Eventuell mit einer Unterschrift, dass der Kunde über den Sachverhalt aufgeklärt wurde.
Zu den Testergebnissen: Mittlere Werte erhalten Kindersitze teilweise nicht, weil sie unsicher sind, sondern durch Dinge wie
- Komplizierter Einbau (der soll ja meist nur einmal rein!)
- Handling beim Bezugwechsel (!!!)
- Gesundheitsbedenkliche Druckfarbe am – aufgepasst – Klebeschild mit Warnhinweis unten am Sockel
- Usw.
Reboarder sind Nummer 1 in Sachen Sicherheit
Sicherheit ist letztendlich beim Kindersitz fürs Auto das Wichtigste. In den letzten 40 Jahren gab es beispielsweise in Skandinavien keinen tödlichen Unfall mehr in Zusammenhang mit Reboardern. Also sollte es ein Reboarder werden. Soviele gibt es ja davon derzeit noch nicht: Concorde, Cybex,…Aber wo sind die Schwachstellen, was sind Vorteile, Nachteile,…
Sich einzulesen bringt einen definitiv weiter, kann aber nicht die Beratung bzw. Ansicht vor Ort ersetzen. Gerade das Handling von Kindersitzen vor Ort auszuprobieren, bringt echte Pluspunkte.
Wir haben uns übrigens für den Reboarder Cybex Sirona entschieden; die drehbare Variante des Reboarders. Den könnte man ab Geburt nutzen (mit Extra-Zubehör). Im Fachhandel sass das Kind in mehreren Kindersitzen Probe, Kindersitz Cybex war der Favorit. Und Flecken fallen auf dem Polster auch kaum auf.
Fazit nach einem guten Jahr: Wir sind zufrieden, das Kind auch. Der drehbare Kindersitz ist eine Wonne für die Bandscheibe! Langstrecken nach Berlin, Österreich oder an die Ostsee waren kein Problem. Tipps für lange Autofahrten gibt es übrigens hier.
Fazit im zweiten Jahr: Nach Strandurlaub in Dänemark läuft die Drehfunktion des Reboarders etwas schwergängiger – da kann der Sitz vermutlich nichts dafür, dafür der Sand umso mehr. Ein großes Manko haben wir gefunden: Der Sommerbezug von Cybex – der im Sommer auch wirklich notwendig ist bei langen Autofahrten – der kann nur bei 30 Grad gewaschen werden. Örgs. Flecken aus Schokoladeneis, Sonnencreme, Schweiß,… Ich hätte mir eher etwas für die Kochwäsche gewünscht. Naja. Achja – die verstellbare Kopflehne hat relativ schnell den Geist aufgegeben und rutscht immer runter. Fiel anfangs nicht auf, da der Junior ja in der niedrigsten Position saß. Mit zweieinhalb Jahren macht das aber mehr Probleme und ärgert mich richtig, da der Sitz nicht billig war.
Für welchen Kindersitz habt ihr euch entschieden? Fahrt ihr mit Reboarder oder konventionell?
Eure Victoria
Quellen: Mühselige Infos und Recherche u.a. bei
- Stiftung Warentest
- ADAC
- Autobild
- Amazon: Rezensionen
- Hersteller-Homepages
- Kidsaway (FAQ Kindersitze)
Der Kindersitz-Test wurde weder beauftragt noch bezahlt und gibt meine eigene Meinung wider und stellt keine Werbung im klassischen Sinn dar.
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Servus Viktoria, vorab vielen Dank für den gelungenen Artikel zur Kindersitz Suche. Den passenden Kindersitz zu finden bleibt eine Wissenschaft für sich. Schon bei der richtigen Größe wird es spannend. Freue mich auf neue Beiträge von Dir und bleib gesund.
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