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Fit im Alltag mit Fibromyalgie – meine Alltagsstrategie als Mutter

Heute gebe ich der Fibromyalgie mal wieder etwas Raum auf dem Blog. Selten genug schreibe ich darüber – dennoch merke ich, dass das Thema viele Leserinnen – vor allem Mütter – beschäftigt. Also, heute mal was aus dem Nähkästchen zu Fibromyalgie im Alltag.

Betroffene kennen das: Mal geht es schlechter, mal geht es besser. Besser vor allem, wenn man Raum und Zeit für sich hat. Als Mutter ist das nun nicht so einfach, zumal beide Kinder in den Kindergarten gehen. Mein Alltag ist ziemlich vollgepfropft, umso wichtiger ist die Zeit für mich.

Hilfe, mental overload

Diese Vereinbarkeit, von der alle reden, die gibt es für mich nicht. Es gibt 100 Prozent, und die werden über den Tag verteilt. Einen Großteil macht ja davon schon der Schlaf aus. Bleiben noch Familie, Haushalt, Job und Katze. Kinder, die zum Sport wollen. Kinder, die Hausaufgaben machen (ja, hier schon in der Vorschule). Kinder, die krank sind. Kinder, die neue Klamotten brauchen. Kinder, die Freunde besuchen wollen. Das Wohnzimmer, das gestaubsaugt werden will. Die Dusche, die schreit “putzen!”. Die Katze, die gestreichelt werden will. Meine Aufträge, die auf Termin erledigt sein müssen. Geschenke für Freunde, die gekauft werden wollen.

Zeit für mich ist investierte Zeit für Gesundheit

Ihr kennt das: 1001 Dinge, die zu tun sind. Mit Fibromyalgie wird das Alltagsleben allerdings erschwert. Kann ich nicht regelmäßig Sport machen, spüre ich das nach wenigen Tagen im ganzen Körper: Rheumatische Schmerzen, das Laufen nach dem Aufstehen ist fast nicht möglich. Finger schmerzen beim Tippen auf der Tastatur. Kinder in den ersten Stock tragen – danach bitte das Sauerstoffzelt. Oft ist am Nachmittag meine Energie schon aufgebraucht. Blöd, dass noch keine Bettzeit ist (die Kinder können zwar die Uhr noch nicht richtig lesen, aber doof sind sie auch nicht).

Nach jeder Pause fange ich wieder bei Null an. Sprich: Erkältung und eine Woche außer Gefecht? Der Körper scheint alles vergessen zu haben.

Wie halte ich mich mit Fibromyalgie als Mutter fit?

Tatsächlich gebe ich nicht auf und fange IMMER wieder von vorne an. Morgens mache ich Yoga. Habe ich nicht viel Zeit, dann eben nur 10 Minuten. Wichtig ist die Routine. Schaffe ich es nicht, walken zu gehen, versuche ich zu Fuß einige Gänge zu erledigen. Immerhin etwas. Rudern setze ich gerade aus, um die Rektusdiastase in den Griff zu kriegen. Derzeit ist die Motte wieder mit Schnupfennase zuhause, daher habe ich mir einen Beckenbodenkurs aufs Smartphone geladen. Die Übungen mache ich locker nebenbei, wenn die Kinder spielen. Yoga muss da leider warten, genauso wie der andere Sport. Gelegentlich schaffe ich es abends aufs Fahrrad – aber oft fall ich einfach aufs Sofa.

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Ernährung, Bewegung, Schlaf – mein Schlüssel für mehr Lebensqualität

Eine weitere große Rolle spielt die Ernährung. Zuckerfrei ist das wichtigste. Mit Ausnahmen. Kindergeburtstag zum Beispiel, oder Faschingszeit. Viel pflanzliches Eiweiß, Verzicht auf Snacks. Getränke sind eigentlich nur Wasser, ungesüßter Tee und Kaffee mit Hafermilch. Klingt voll nach Verzicht, oder? Ist es eigentlich nicht. Denn wenn ich es nicht tue, sinkt meine Lebensqualität – das ist noch viel schlimmer.

Schlafe ich wenig, kämpfe ich extrem mit Restless Legs. Das wars dann auch mit dem Fernsehabend. Da hilft auch kein extra Magnesium mehr.

Fazit: Achte ich nicht genug auf mich, sinkt die Lebensqualität rapide. Ich werde gereizter, ungerecht und genervter. Zeit, die man in sich investiert, ist Zeit für die Familie – im positiven Sinne.

Tipps für Mütter mit Fibromyalgie

  • Plane und organisiere den Alltag soweit es möglich ist
  • Bereite soviel vor, wie du kannst
  • Plane Puffer im Alltag ein
  • 15 Minuten am Tag für dich – was ist dir wichtig?
  • Bewege dich – und wenn es nur das Tanzen zum Lieblingssong ist
  • Kinder kosten Kraft und Geduld: Schwappen die Reserven über, ziehe dich wenn möglich kurz zurück (kommuniziere das!)
  • Strukturiere die Woche vorab durch (Essenspläne, Einkaufslisten, Geschenke besorgen, Spieldates organisieren…)
  • Lerne, rechtzeitig NEIN zu sagen, bevor es zuviel wird
  • Achte auf deine Ernährung und gönne dem Körper etwas Erholung (Fastentage, Hafertage usw.)
  • Stimme dich regelmäßig mit dem Partner ab (wo drückt der Schuh, was wünschst du dir konkret usw.)
  • Schon kleine Kinder können verstehen, dass Mama mal 10 Minuten Pause braucht: Halte dafür eine Überraschungskiste bereit, mit dessen Inhalt sich Kinder selbst beschäftigen können (wichtig: Spielzeug, dass sonst nicht zur Verfügung steht)

Wie geht es dir mit der Fibromyalgie? Klappt der Alltag bei dir oder wo kämpfst du am meisten?

mütter-mit-fibromyalgie

Titelbild: Vidi Studio Shutterstock

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Ophelia

    So schön offen!
    Ich bin 27, mein Sohn 19 Monate alt.
    Ich leider seit vielen Jahren unter geheimnisvollen Anflügen von Krankheitsgefühl und Schmerzen. Inzwischen jeden Monat eine Woche lang. Mindestens. Die Ärzte wissen nichts.
    Ich wünsche mir trotz allem sehnlichst ein zweites Kind. Aber ob ich das schaffe…?

    1. Kuchenerbse

      Liebe Ophelia,
      das tut mir leid, dass die Ärzte keine offensichtliche Lösung bieten. Vielleicht lässt du dir noch etwas Zeit mit dem zweiten Kind; wenn das Größere selbstständiger wird ist es dann leichter mit einem Säugling. Das hat es für mich einfacher gemacht – muss aber nicht für dich die richtige Lösung sein.
      Eventuell könntest du noch eine weitere ärztliche Meinung einholen? Ich drücke dir fest die Daumen, dass alles in deinem Sinne gut wird <3

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