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Distanz Fehlanzeige – 5 Eltern plaudern über ihr “Homeschooling” in der Corona-Krise

Eltern von schulpflichtigen Kindern können ein Lied davon singen: Homeschooling bzw. Distanzunterricht ist mehr oder weniger eine Farce. Nur wenige Schulen schaffen es, den Spagat zwischen Distanz, Digitalisierung und Präsenz nach den gültigen Corona-Regeln zu meistern. Manchmal sind es nicht die Schulen, sondern nur einzelne Klassen – weil die Lehrer technikfit oder sehr engagiert sind. Kollektives Aufstöhnen, als es hieß, wir machen die Schotten bis Ende Januar dicht. Nun sieht es so aus, als würde sich der Lockdown noch weiter ausdehnen.

Angesichts von 900 bis 1000 Toten pro Tag ist ein Lockdown alternativlos. Während Virologen im Frühjahr vor der Welle im Winter warnten, verschliefen die meisten Länder und damit auch viele Schulen, sich um das Gelingen von Distanzunterricht zu bemühen. Dabei könnte einiges viel einfacher laufen. Nachdem so viele Eltern ihr Leid klagen, zitiere ich heute über Distanzunterricht mit Präsenzpflicht, Digitalisierung aus dem Jahr 1990 und akuten Motivationsblasen. Willkommen in einem der reichsten (und gebildetsten) Länder der Erde.

Eine Grundschule in Oberbayern

“Vor Weihnachten war das ja noch ganz toll: Wir haben Arbeitsblätter zugesendet bekommen, wir mussten sie zuhause ausdrucken und wieder ausgefüllt in der Schule vorbeibringen. Und nun: JEDEN Montag müssen alle Eltern die Arbeitsblätter in der kleinen Aula der Schule abholen, Kinder dürfen gerne mitkommen. Von Abstand fehlt da jede Spur, zig Eltern drängen sich dicht an dicht. Und Freitag müssen wir die ausgefüllten Blätter wieder zurückbringen. So geht das jetzt jede Woche. Falls sich jemand fragt, warum die Zahlen so hoch sind. Die Begründung ist der Gipfel: Weil einige Eltern sich wohl nicht so um das Homeschooling bemühen oder es nicht schaffen.”

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Eine weiterführende Schule in Augsburg

“Digitaler Unterricht sieht bei uns – und vielen Freunden – so aus, dass die Kinder die Arbeitsblätter per Email erhalten, sie Ausdrucken und Ausfüllen müssen und danach bei der Schule in den Briefkasten werfen sollen. Wo der Lehrer die Arbeitsblätter wieder einscannt.”

Eine weiterführende Schule in Aichach-Friedberg

“Unsere Kinder organisieren sich prima mithilfe von Zoom, die Lehrkräfte sind sehr engagiert. Glücklicherweise gibt es hier wenig Probleme.”

Eine weiterführende Schule in München

“Unser Sohn geht auf eine integrative Schule. Das Homeschooling verlangt mir alles ab, die Lehrer geben sich wirklich Mühe. Allerdings bricht ständig die Lernplattform zusammen und wir müssen abends mit ihm den Stoff nachholen, den er eigentlich im Distanzunterricht lernen sollte.”

Eine weiterführende Schule im Landkreis Augsburg

“Unsere Lehrer sind total bemüht. Aber ohne unsere Hilfe würden die Kinder das nicht schaffen. Nicht einmal der Unterrichtsstoff ist das Problem, das größte Problem ist die fehlende Motivation. Gepaart mit der fehlenden Bewegung durch den Vereinssport macht das richtig Spaß gerade zuhause…”

Ich beneide die Eltern von schulpflichtigen Kindern momentan wirklich nicht. Auch wir Eltern von Kitakindern sind gefordert, unsere Kinder zu fördern. Dennoch können wir es etwas lockerer angehen lassen. Ich bin fassungslos, wie leichtsinnig und (Entschuldigung) dämlich einige Schulen agieren. Präsenz einfordern, wo Distanz Menschenleben retten kann. Dafür gibt es keine Entschuldigung.

Wie läufts bei euch so?


Stimmen aus der Elterngruppe auf Facebook (wird regelmäßig aktualisiert)

“Nervig ist es wenn Arbeitsblätter nicht nummeriert sind, die Aufgabenstellung aber von Blatt 3-6 spricht oder die Anweisungen vielfältig auslegbar sind und man nur erahnen kann was gemeint ist.”

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