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100 Mütter – 15 Fragen mit Rebekka aus Bayern, Deutschland

In den heutigen 15 Fragen erzählt uns Rebekka aus Schwaben, wie sich ihre Erziehung von der ihrer Eltern unterscheidet und was ihr Geheimtipp für andere Mütter – und solche, die es werden wollen – ist.

Rebekka spricht heute bei mir ein Thema an, das in der Gesellschaft relativ unbekannt ist: Kinder von Kriegskindern. Mittlerweile belegen Studien, dass Traumata aus dem Weltkrieg an die Kinder und Kindeskinder weitergegeben wurden. Wer sich für das Thema interessiert, für den habe ich am Ende des Texts noch einige Links aufgelistet. Und nun viel Spaß beim Lesen!

 

Über mich

mutter-interview_schwabmünchen-blog_elternblog-augsburgName: Rebekka

Alter: 40

Ich wohne in: Schwaben, Deutschland

Ich lebe zusammen mit: Einem 6-jährigen, einer 4-jährigen und meinem Mann

Hobby: Zumba

Lieblings-Kuchen: gedeckter Apfelkuchen mit viiiiiiel Zimt


15 Fragen an Rebekka

Welchen Ort sollen deine Kinder einmal gesehen haben?

Schottland und vieles mehr.

Was wünschst du dir für deine Familie?

Gesundheit, Freude und Zusammenhalt.

Was ist euer Lieblings-Vorlesebuch? 

“Fix und Foxi” bei meinem Sohn und “Silberschweif” bei meiner Tochter.

In welcher Situation kommt es garantiert zum Streit?

Wenn sich einer von beiden in seinem Gerechtigkeitsempfinden verletzt sieht.

Dürfen die Kinder im Elternbett schlafen?

Nur wenn eine starke Erkrankung vorliegt.

Worin unterscheidet sich deine Erziehung von der deiner Eltern? 

Die Erziehung von meinen Kindern unterscheidet sich schon stark von denen meiner Eltern. Meine Eltern sind Kinder von Kriegskindern. Die Erziehung meiner Eltern war durch andere Werte geprägt. Dies bedeutet, dass meine Kinder mehr Begründungen erhalten. Das ist mittlerweile so verankert, dass ein Beispiel sehr schwer ist: z.B. “Trink bitte, ansonsten bekommst du Kopf-und Bauchweh.”

Wie meine Eltern wollte auch ich nicht meine Kinder so erziehen wie die eigenen Eltern. Ich mache jedenfalls einiges anders. So war in der Schwangerschaft der Gedanke. Mittlerweile musste ich erfahren, dass ich mich wie meine eigene Mutter anhöre. Das sind die Prägungen aus meiner Kinderzeit. Wobei ich an den negativsten Punkten meiner eigenen Erziehung hart an mir gearbeitet habe, um diese nicht an meine Kinder weiterzugeben. Der Wichtigste: Es ist in Ordnung wenn man weint und seine Gefühle ausdrückt, auch wenn der Tonfall nicht immer in Ordnung ist.

Das Familien-Lieblings-Essen ist…? 

Nudeln mit Hackfleischsoße.

Welches war wohl die größte Schwierigkeit während der Schwangerschaft? 

Die bis zur Geburt andauernde Übelkeit.

Was unterscheidet euer Elternsein zu anderen Eltern oder Eltern aus anderen Ländern? 

Wir sind bemüht unsere Kinder zu selbstständigen und reflektierenden Menschen zu erziehen. Erfahrungen müssen teilweise selbst gemacht werden und das fällt uns Eltern teilweise enorm schwer. Das unterscheidet uns nicht von allen Eltern. Es gibt solche und solche, je nach seinen eigenen Erfahrungen. Jede Erziehung ist individuell.

Was ist typisch für deinen Wohnort?

Eine Stadt und ein Dorf zugleich.

Was unternehmt ihr gerne als Familie? Gibt es gemeinsame Hobbies oder Bräuche? 

Ausflüge in allen Varianten, Lesen und Lego bauen/spielen, puzzeln und vieles mehr. Eines unserer Bräuche ist den Heiligen Abend mit meiner Familie zu verbringen und am 2. Weihnachtsfeier das traditionelle Schnitzelessen meiner Schwiegerfamilie nicht zu verpassen.

Kaffee oder Tee?

Definitiv und ganz klar: Tee.

Wenn wir reisen, besuchen wir am liebsten… 

Dazu kann ich gar nichts sagen. Wir haben zu unterschiedliche Urlaube erlebt. Ich liebe das Meer, das kann ich in jedem Fall sagen.

Welchen Tipp hast du für andere (werdende) Mütter? Erzähl mal: 

Hört auf euren Bauch. Redet mit eurem Partner, oft und viel. Passt eure Regeln an und hinterfragt sie immer wieder. Es ist am einfachsten, wenn man sich sicher ist, dass der Partner am gleichen Strang zieht.

Bonus: Was war oder ist während der Corona-Zeit die größte Schwierigkeit für mich? 

Es ist nicht die Maskenpflicht. Die haben meine Kinder sofort akzeptiert und auch in der Schule ist diese kein Problem. Das hängt wahrscheinlich damit zusammen, dass ich hinter diesem Gedanken stehe. Das Schwierigste war, meinen Kindern zu erklären, dass Sie im harten Lockdown nicht mit anderen Kindern spielen dürfen und der Spielplatz tabu ist.

Danke, liebe Rebekka, für die Zeit, meine Fragen zu beantworten. Ich erkenne mich in einigen Sätzen wieder und fühle vor allem bei der letzten Frage mit. Und irgendwann können unsere Kinder wieder sorglos herumtoben.

Du möchtest bei meiner Interviewreihe mitmachen? Schreib mir einfachDie Fragebögen gibt es mittlerweile auf Spanisch, Englisch und Deutsch. 

Links zum Thema Kriegstraumata-Vererbung:

Wie Kriegskinder ihr Trauma vererben – Spiegel-Beitrag aus 2009

MDR: Erblich – Krieg und Trauma

Zeit – Kriegsenkel und die Folgen des Zweiten Weltkriegs

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