Ich greife dieses sensible Thema bewusst auf, da ich fast täglich auf Facebook oder anderswo die Meldung sehe, X & Y haben sich getrennt. Kurz nach der Geburt oder in den ein bis zwei Jahren drauf. Deshalb ist mir diese Artikelreihe ein großes Anliegen. Ein Mutmacher für Neu-Eltern!
Im letzten Teil halte ich Tipps und Tricks für Neu-Eltern bereit. Zunächst einmal sollten Paare eine
Verbesserung der Streitkultur anstreben:
- Destruktivität stoppen
- Aktives Zuhören
- Reizthemen aufschlüsseln
- Machtkämpfe begraben
- Kompromisse eingehen
Dazu gehört auch die Selbstanalyse:
- Warum bin ich wütend?
- Ursachenforschung
- Verhaltenstraining
- Interpretationsverhalten
Streit gehört zu einer gesunden Beziehung. Wichtig ist allerdings das “richtige” Streiten, destruktives Verhalten sollte jeder vermeiden:
- Beleidigungen
- Verallgemeinerungen (“immer”)
- Vorwürfe aus der Vergangenheit
- Unterstellungen
Stattdessen soll der Partner das Gefühl haben, dass ihn jemand ernst nimmt. Aktives Zuhören, nachfragen, Interesse bekunden und Verständnis zeigen sind der Schlüssel zur Konfliktbeseitigung.
Reizthemen können in einer ruhigen Phase aufgeschlüsselt werden. Meist streiten Paare wegen der immer gleichen Sache, diese Art von Energieverschwendung sollte offen angesprochen werden.
“Er sagt, sie sagt” – Paare reden häufig aneinander vorbei und interpretieren völlig andere Sachen in das Gesagte des Partners. Deutlich miteinander kommunizieren, nachfragen – Missverständnisse vermeiden.
Richtiges Streiten kann im Prinzip jeder Lernen. Und gerade während Schwangerschaft und nach Geburt ist dies umso wichtiger. Hier spielen auch noch die Hormone verrückt und eine neue Belastungssituation tritt ein.
Streit ist auch ein klassischer Hilferuf (“nicht gehört werden”, Überforderung), nicht immer ist eine geöffnete Zahnpastatube schuld an der Misere – überspitzt ausgedrückt.
Selber sollte man sich fragen:
Warum bin ich wütend? Oder traurig, oder enttäuscht? Ist der Streitgrund der tatsächliche Grund? Oder ist ein Verhaltensmuster aus der Vergangenheit schuld am Konflikt? Oder ist es die eigene Unzufriedenheit, das geringe Selbstwertgefühl?
Zur Überbrückung in kritischen Phasen kann ein Paar beispielsweise mit folgenden Mitteln arbeiten:
- Auszeit/gelbe Karte ziehen
- Kummerkasten
- Regelmäßiges offizielles Meeting bevor es hochkocht (täglich, wöchentlich)
- Streittraining online
- Versöhnungsrituale einführen
- Eigene Auszeiten einführen & nehmen (dürfen)
Paare, deren Grundstimmung bereits dauergereizt ist, sich nur noch als Streitpaar wahrnimmt und über Trennung nachdenkt, benötigt Hilfe von außen. Verhaltensmuster müssen reflektiert und durchbrochen werden, dabei helfen neutrale Personen.
Trotz aller Bemühungen zur Streitvermeidung: Konflikte gehören zum Leben. Um seinen Kindern das richtige Maß an Konfliktverhalten mitzugeben, müssen die Eltern als Vorbild fungieren. Also ganz entspannt bleiben, wenn der andere sich unverstanden fühlt. Das dient nur zur Übung – sei Vorbild für dein Kind!
Weiterführende Links:
Zeit online: Streiten will gelernt sein
Versöhnungsratgeber
Pro Familia
Bilder: Pixabay
Ja wirklich ein gutes Thema das angesprochen werden sollte ?
Hallo super Thema. Ja nach einer Geburt und Hausbau trennen sich die meisten Paare, heisst es doch. Wir haben beides gut überstanden. Ich habe immer offen angesprochen wenn ich Hilfe brauchte und er hat es gehört! Das hat eine große Verbundenheit ausgelöst. Und natürlich die Auszeit für das Paar ist sehr wichtig. Echt tolles Thema ich behandle auch ähnliche Themen auf meinem Blog. ?weiter so LG Mission Mom
Danke! Da werd ich mal querlesen das hört sich spannend an 🙂 LG