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Periodenunterwäsche im Test – Weekiss

Periodenunterwäsche wollte ich vor einigen Jahren auf keinen Fall testen und habe die erste Kooperation direkt abgewiesen. Mittlerweile hatte ich mich mit Nachhaltigkeit in Sachen Damenhygiene besser auseinandergesetzt. Prompt flatterte die Anfrage von Weekiss ins Email-Postfach.

“Darüber spricht man nicht” war so ein Gedanke, als vor Jahren Menstruationstassen oder Periodenunterwäsche aufploppten. Muss das so penetrant beworben werden? Ja. Mittlerweile: Ja. Gerade für unsere Töchter kann Periodenunterwäsche eine wahnsinnige Erleichterung sein. Also habe ich mich zu diesem Test hinreißen lassen. Anfangs war ich etwas entsetzt vom “Windelgefühl”, dass andere Leute gar nicht wahrnehmen. Ich sag nur “Neurodivergenz, hello” und hab einfach weiter getestet. Dann gings auch.

Ist dann alles rosig bei Weekiss? Nein, ich habe auch einige Kritikpunkte gefunden:

Weekiss Periodenunterwäsche im Test

Weekiss Periodenunterwäsche: Das sind die Vorteile

  • plastikfrei verpackt mit Recyclingpapier
  • Größen passen (wobei das ja sehr individuell ist)
  • Zertifiziert nach Oeko-Tex (aber: siehe unten)
  • aufsaugbare versprochene Flüssigkeitsmenge ein bis sechs normale Tampons
  • kostenfreier Versand beim Kauf von 3 Slips und mehr
  • einfache Anwendung
  • Müllvermeidung (Plastik!)
  • Geldsparpotential durch Wiederverwendung bis zwei Jahre oder mehr
  • hält nachts beim Schlafen alles wo es sein soll
  • keine Verwendung von Bioziden (großes Plus!)

Weekiss Periodenunterwäsche – das sind meine Kritikpunkte

  • knistert anfangs etwas – “Windelgefühl” sehr stark
  • ungewohnt, trägt etwas auf (je nach Kleidung!)
  • Strammer Sitz ist anfangs etwas ungewohnt
  • Oekotex-Label ohne nähere Erläuterung (siehe Text unten)

Das Oeko-Tex-Siegel ist doch super?

Ich gebe es zu, sehe ich das Siegel, ist die Kaufentscheidung fast immer gefallen. Leider gibt es am Standard-Siegel von Oeko-Tex einen großen Kritikpunkt. Das betrifft jetzt nicht nur Weekiss, sondern ganz viele andere Textilhersteller. Dazu zitiere ich mal Allnatura:

(…) “Ein weiterer Kritikpunkt am Label Oeko-Tex® Standard 100 ist, dass die Schadstoff-Prüfung lediglich am fertigen Produkt erfolgt und so die Erzeugung der Materialien, die Herstellung des Produkts, die Arbeitsbedingungen bei der Fertigung sowie das ökologische Umfeld beim Produzieren nicht einbezogen wird. Dies sind aber für den Öko-Käufer wichtige Aspekte für die Kaufentscheidung.” (…)

Mein Fazit zu Weekiss Periodenunterwäsche

Leider erfahre ich über die Website nichts über den Produktionsablauf oder die Produktion und die Herkunft der Materialien. Unternehmen, denen es ernst mit Nachhaltigkeit & Co ist, legen den Verbrauchern auch mehr Infos offen. Ist das nicht der Fall, grenzt das an Greenwashing. Verbraucher kaufen in gutem Glauben ein vermeintlich nachhaltiges Produkt, das gerade sehr gefragt ist. Durch den günstigen Preis – der ja irgendwie zustande kommt – machen die Hersteller ein gutes Geschäft. Denn wer kann sich schon einen Slip für knapp 50 Euro leisten?

Günstige Periodenunterwäsche mit mehr Vorteilen als Nachteilen

Unternehmen wie Weekiss schaffen da Abhilfe mit deutlich günstigeren Preisen. Auf der Unternehmenswebsite steht, dass Weekiss Periodenunterwäsche in der EU produziert wird, vegan ist und frei von Bioziden. Das sind super Kaufargumente. Von Weekiss wünsche ich mir noch mehr Transparenz bezüglich der Lieferkette. Aber kommen wir zur Nutzung der Periodenunterwäsche:

Tatsächlich hat die Periodenunterwäsche von Weekiss das gehalten, was sie versprochen hat. Sie ist für viele Frauen erschwinglich, es gibt günstige Wochensets zu kaufen. Das Design ist schlicht und wird durch farbige Kontraste aufgepeppt.

Das anfängliche “Windelgefühl” ließ nach der dritten Nacht etwas nach – Nutzerinnen von Periodenunterwäsche müssen sich erst daran gewöhnen. Einige stört das gar nicht, andere, wie mich einschlossen, haben eine empfindlichere Sensorik. Schön finde ich den atmungsaktiven Stoff aus Baumwolle. So sitzt die Periodenunterwäsche zwar eng, aber komfortabel am Körper.

Für mich sind die Weekiss Panties während der Periode eine sinnvolle Ergänzung, gerade für die Nacht. Und auch für Teenager gibt es ein prima Angebot. 

periodenunterwäsche-sinnvoll

Periodenunterwäsche – sinnvoll oder nicht?

Periodenunterwäsche an sich ist eine tolle Lösung für Frauen und Menstruierende in jedem Alter. Mittlerweile gibt es viele Anbieter, die sich hinsichtlich Qualität teils beträchtlich unterscheiden. Auch die Tragequalität ist ganz unterschiedlich. Ich empfehle daher, immer erst einen Slip zu kaufen und ihn zu testen. Frau soll sich ja auch wohlfühlen, oder?

Ich empfinde die einfache Anwendung als sehr angenehm, da ich auch mit Menstruationstassen auf Kriegsfuß stehe und doch etwas für mehr Nachhaltigkeit tun möchte. Periodenunterwäsche ist ein guter Kompromiss für Menstruationstassen. Müllvermeidung steht bei der Nutzung im Vordergrund. Außerdem birgt die Nutzung von Tampons auch noch das Risiko für das toxische Schocksyndrom.

Gefahr: Biozide in Menstruationsunterwäsche

Weekiss bietet Periodenunterwäsche ohne Biozide an. Das ist gut so, denn Biozide können die Gesundheit schädigen. Hellhörig solltest du werden, wenn dir Schlagwörter wie “antibakteriell” oder “geruchshemmend” um die Ohren fliegen. Das klingt zwar erstmal super, aber die Wirkung wird meist mit Bioziden erzielt. Und Periodenunterwäsche liegt ziemlich eng an der Haut, hat Kontakt zu Schleimhäuten…

Die häufigsten Biozide in Periodenunterwäsche

Zu den bekanntesten Bioziden gehören Silber, Titanoxid oder Triclosan. Silber wird auch häufig zur Desinfektion von Wasser in Schiffen und Wohnmobilen verwendet. Das geht immer mit einem Gesundheitsrisiko einher, besonders bei Kindern. Experten raten daher davon ab.

Biozide verursachen u.a. Krebs und Unfruchtbarkeit

Ständiger Hautkontakt mit Bioziden können die Gesundheit schädigen. Denn Biozide töten jegliche Mikroorganismen ab, auch die, die nützlich sind.

Weitere schwere Nebenwirkungen von Periodenunterwäsche mit Bioziden könnten Unfruchtbarkeit, Allergien und Hautreizungen sein. Titanoxid ist krebserregend. Zudem gelangen die Stoffe bei jedem Waschen in unseren Wasserkreislauf – Kläranlagen können Biozide nicht herausfiltern.

Periodenunterwäsche – die richtige (hygienische) Anwendung

Damit sich Bakterien nicht fröhlich im feuchten Milieu vermehren können, ist es wichtig, die Periodenunterwäsche regelmäßig zu wechseln (nach max. 8 Std.), nach Gebrauch kalt zu spülen und anschließend zu waschen. Die meisten Hersteller empfehlen den Waschgang von 40 Grad. Das tötet natürlich nicht alle Bakterien ab. Liegt keine Infektion vor, ist das Risiko von Keimbildung in der Periodenunterwäsche bei sachgerechter Nutzung ziemlich niedrig. Einige Fachleute empfehlen eine Waschtemperatur von 60 Grad, damit alle Bakterien abgetötet werden. Die meisten Slips halten dies aber nicht aus, die Membrane gehen dabei kaputt.

Periodenunterwäsche bitte in diesem Fall nicht anwenden

Im Wochenbett ist die Verlockung groß, Periodenunterwäsche zu nutzen. Tut es nicht! Beim Wochenfluss oder auch nach Operationen solltest du sterile Einmalbinden benutzen. Auch bei Blasenschwäche gibt es bessere Produkte, die Gerüche gut neutralisieren können.

Erzähl mal, verwendest du auch alternative Produkte während der Menstruation?

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Produkte rund um die Periode, die dir oder deinem Teenager helfen

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Hinweis zur Transparenz: Die Periodenunterwäsche wurde mir zu Testzwecken kostenfrei überlassen. Titelbild: Olly Kava shutterstock, Bild im Text Iliveinoctober

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Eva

    Ich werde das auch mal versuchen und dann meine Erfahrung schreiben;)

    Alles Gute

    1. Kuchenerbse

      ich freu mich auf deinen Bericht 🙂

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