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…Und jetzt auch noch Diabetes

Diabetes in der Schwangerschaft – das hätte es wirklich nicht gebraucht. Ich mache das Beste daraus und trage einem alle Infos rund um Diabetes in der Schwangerschaft zusammen.

Bisher war meine Schwangerschaft kein Zuckerschlecken, die große Freude und die rosa Flauschezeit von der alle sprechen, hat sich nicht eingestellt. Dafür wieder einmal fiese Symphysenschmerzen, ein verstärktes RLS (Restless Legs Syndrom), Bluthochdruck und andere Wehwehchen. Seit dieser Woche nun also auch Diabetes.

Diabetes in der Schwangerschaft, so erklärte mir der Diabetologe, ist im Grunde nichts weiter als ein vorgezogenes Typ 2 Diabetes. Das kann wieder verschwinden, muss aber nicht. Bei mir ist der Risikofaktor erhöht, genetisch bedingt.

So wird Diabetes in der Schwangerschaft diagnostiziert

Ein einfacher Zuckertest in der 24. Woche beim Frauenarzt gibt Aufschluss über den Zuckerwert im Blut. Nach der ultra leckeren Glukoselösung heißt es, eine Stunde spazieren gehen und in der Zeit nichts Essen oder Trinken. Einen Tag später sind die Ergebnisse auch schon verfügbar. Übersteigt der Wert die 135, dann heißt es ab zum Facharzt: Nüchtern, mit drei Stunden Zeit im Gepäck. Auch hier heißt es wieder – rein mit der Glukoselösung. Dreimal wird Blut abgenommen: Nüchtern, eine Stunde nach der Einnahme und zwei Stunden nach der Einnahme der Lösung. Anhand dieser Blutwerte ermittelt das Labor, ob Diabetes vorliegt oder nicht.

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Diabetes in der Schwangerschaft – und nun?

Einen Tag später stand mein Ergebnis fest; noch am gleichen Tag war ich wieder in der Praxis und hatte ein Gespräch mit einer sehr netten und kompetenten Diabetes-Beraterin. Um zu ermitteln, ob Insulin vonnöten ist, hieß es dann für mich, sechs Mal am Tag meinen Blutzucker messen. Und das, wo ich doch panische Angst vor Nadeln habe… Spoiler: Das Messgerät lässt sich verstellen und die Nadel dringt nicht so tief ein. Wird die Nadel jedesmal gewechselt, bleibt sie scharf und man spürt sie kaum. Mittlerweile macht mir das Zucker messen nicht mehr so viel aus. Ich messe meinen Blutzucker vor der Mahlzeit und eine Stunde nach der Mahlzeit. Dazu stelle ich mir den Timer, meine Schwangerschafts-Demenz ist auf dem Vormarsch. Das Ergebnis trage ich in ein Diabetes-Tagebuch ein.

Künftig wird die Schwangerschaft engmaschig vom Diabetologen und vom Frauenarzt überwacht – alle zwei Wochen heißt es für mich ab zum Facharzt und wöchentlich zur Beraterin. Der Frauenarzt wird häufiger CTG´s machen als üblich. Die Wahl des Geburtsortes muss ich neu überdenken. Es hätte ja auch einfach einfach bleiben können.

Essen und Trinken bei Diabetes in der Schwangerschaft

Ich führe akkurat mein Ernährungs- und Gesundheitstagebuch und das Blutzuckertagebuch, messe täglich mehrfach meinen Blutzucker und Blutdruck und halte Essenspausen strikt ein.

Ich frühstücke so früh wie möglich, weil morgens der Zucker durch die Hormone am Höchsten ist. Also lieber um acht statt um zehn einen Happen essen. Ich teste gerade, welche Komponenten ich weglassen muss: Datteln und Bananen im Smoothie sind eindeutig zu viel Zucker. Rosinen im Müsli sind grenzwertig.

In der Schwangerschaft darf ich nicht auf Kohlenhydrate verzichten. Der Körper bildet sonst einen Überschuss von Ketonen im Blut (Ketose), und die sind schädlich fürs Baby. Eine unbehandelte Diabetes-Krankheit übrigens auch (es gibt tatsächlich Mütter, die die Diagnose ignorieren und vor lauter Nadeln die Behandlung verweigern…).

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Vormittags gibt es keine Snacks, habe ich wirklich Hunger, ziehe ich das Mittagessen vor. Meist gibt es Kohlenhydrate in Form von Dinkel oder Vollkorn, oder aber Reis, Kartoffeln oder Quinoa. Ich vermeide Weißmehl (das aber schon lange). Dazu essen wir meist Fisch, Gemüse oder Salat.

Wenn ich am Nachmittag einen Snack benötige, muss ich mindestens zwei Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten einhalten. Dann mache ich mir meist Beeren mit Quark, eine Handvoll Nüsse oder trinke Buttermilch.

Zum Abendessen mache ich meist Salat, gedünstetes Gemüse oder wir machen eine typische “Brotzeit”. Für mich gibt es Dinkelvollkornbrot (ja, das esse ich gerne) mit Fisch, Ei, Käse und Tomate.

Klingt sehr gesund, oder? Jetzt ist es ja so, dass ich schon vor der Diagnose sehr gesund gegessen habe. Mit der Diagnose habe ich allerdings einen ganz anderen Überblick über mein Essverhalten und achte sehr auf Essenspausen. Das tut dem Körper ungemein gut.

Ich achte sehr darauf, genügend gutes Fett zu mir zu nehmen. So gehören Leinsamen, Chiasamen, Olivenöl oder Enna Care-ÖlEnna Care-Öl* auf meinen täglichen Speiseplan. Wer sich für diese Form von Ernährung interessiert, dem empfehle ich das Buch von Dr. Fleck: Ran an das FettBuch von Dr. Fleck: Ran an das Fett.*

Meine Zuckerwerte tagsüber habe ich im Griff, aber der Nüchtern-Zucker ist immer noch etwas hoch (+100). Das liegt an den ganzen Hormonen. Insulin, ick hör dir trapsen.

Sport und Diabetes in der Schwangerschaft

Lange Zeit konnte ich aufgrund der anhaltenden Symphysenschmerzen keinen Sport machen und mich auch so kaum vom Fleck bewegen. Mittlerweile bin ich wieder ziemlich mobil, die Schmerzen halten sich in Grenzen und ich habe Freude an der Bewegung. Ich gehe viel spazieren, mache Haus- und Gartenarbeit und Yogaübungen.

Bei Diabetes in der Schwangerschaft empfehlen Ärzte sanfte Bewegung: Schwimmen, Nordic Walking, Spaziergänge oder andere sanfte Sportarten. Auch Haus- und Gartenarbeit verbrennen ordentlich Kalorien, aber nicht übernehmen!

Wenn ich mich viel bewege, bessern sich sämtliche Symptomatiken – von der Fibro über den Blutzucker und den Bluthochdruck. Leider lässt das die Symphyse nicht immer zu. Wen das ähnlich trifft, dem kann ich nur raten: Nicht aufhören – jeden Tag ein bisschen mehr versuchen (sofern das mit der Schwangerschaft im Einklang ist).

Welche Zipperlein plagen oder plagten euch in der Schwangerschaft? Noch jemand mit Diabetes-Erfahrung hier?

Cheers, Victoria


Mehr Informationen bei Diabeteszentrum Lüneburger Heide

Dieser Beitrag ersetzt keinen ärztlichen Rat

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