Abreise in Berlin. Abschied nehmen von Familie; Das Baby nimmt Abschied von der Berliner Verwandtschaft. Und vom Hundewelpen. Davor gibt’s aber erstmal leckeres Frühstück vom Schwabenbäcker – draußen! Herrlich unterm Sonnenschirm! Und dem Hundewelpen unterm Tisch (das kriegen die ja schnell raus). Welpe und Baby sind gut verträglich, Ersterer weiß nun auch, dass das Baby kein Spielkamerad ist. Zwei Marmeladen-Brötchen später geht’s ans Kofferpacken.
Verabschieden steht an, ich erkläre meiner kleinen Nichte voreilig, dass das Baby noch nicht Hand geben kann – fataler Irrtum, er streckt die Hand aus und verabschiedet sich. Gott, werden die Kinder schnell groß!

Die Strecke in den Norden ist rückläufig Richtung Berlin völlig überlastet, überall Stau. Wir kommen gut durch und finden Mittags sogar auf einem Rastplatz ein Schattenplätzchen.

Es gibt Eiscreme!
Gegen halb drei treffen wir in Zingst ein, holen den Schlüssel und suchen das Ferienhaus.
Durch schmale Gassen musst du gegen; gefunden! Einigermaßen entsetzt fahren wir auf das Grundstück, überlegen, ob wir wirklich aussteigen sollen: Überall Mücken.

Erst mal aussteigen und die Lage checken. Fünf Mückenstiche später stürmen wir schutzsuchend in das Haus; doch auch hier alles voll. Die erste Stunde jagen wir Mücken. Das Kind guckt ab und hilft mit. Wollen wir bleiben? Ist das nur bei uns so? Ratlos sitzen wir auf dem Sofa. Wie kriegen wir das Gepäck ins Haus?

Draußen verabreden sich zeitgleich mehrere Mücken-Clans zum Nachmittagssnack, Frischkost aus dem Süden ist eingetroffen!
Wir ringen uns durch, zumindest eine Nacht muss sein. Ich begrüße die Mückenschar und – sie stehen Spalier für mich – und frage bei den Nachbarn: Die schlimmste Plage seit Jahrzehnten.
War ja klar.
“Ich bin 80 Jahre alt, noch nie! habe ich es so schlimm erlebt, ich wohne hier!”
Wunderbar.
“Da hilft nur Chemie, hier hinten geht es zum Kiosk, der hat alles!”
Goldig.
Ich widerstehe der Versuchung, direkt mit Familie das Weite zu suchen und finde Mückenspray in der Handtasche. Schatz, sprüh dich ein und hol die Koffer!
Das Haus selbst liegt rund 150 m von der See entfernt, nachprüfen ließ sich das an dem Tag nicht mehr. Das Mückenrudel bezog Stellung an Haustür und Fenstern.
Dafür gabs Spaghetti.
Der kleine rote Bungalow mit Autozufahrt ist putzig klein mit 45 qm, aber von der Größe her ideal mit Kleinkind. Wir haben es immer im Blick! Das Kinderzimmer mit Stockbett dient als Auffanglager für Schmutzwäsche, die Reisetasche als natürliche Sperre zur offenen Küche.

Nerven vom Mann wurden mit “Polly” Schokokugeln beruhigt, weil das Reisebett sich auf einmal nicht mehr aufklappen ließ. Die Schwägerin weiß halt einfach Bescheid, aber ist mit vier Kindern auch absolut urlaubserprobt!
Und dann klappts auch mit dem Reisebett!
Reisetipps Autofahrt Berlin – Ostsee
- Die Strecke von Berlin ist stetig durch An- Abreiseverkehr überlastet. Am Besten antizyklisch fahren. An der Ostsee werden bei hohem Verkehrsaufkommen einige Strecken gesperrt, vorab immer informieren!
- Rastplätze und Tankstellen sind rar, umso größer die Warteschlange an der Zapfsäule.
- Schatten auf Rastplätzen ist Mangelware
- Die meisten Rastplätze sind modern, es gibt eingezäunte Spielplätze und eingezäunte Hundeausläufe.
- Mückenspray griffbereit im Auto liegen lassen; das Ausladen ist gleich viel entspannter