So. Erst elf Uhr morgens. Das Drama hat fünf Akte. Pleiten, Pech und Pannen.
Erster Akt
Ausbau der defekten Klobrille gegen neun Uhr. Der Mann will in den Baumarkt. Er möchte das Licht anschalten. Nichts geht mehr.
Zweiter Akt
In der Geschirrspülmaschine steht das Wasser, der Kühlschrank ist aus. Kein Strom, kein Licht, kein funktionierender Durchlauferhitzer. Hektik bricht aus. Ich überrede den Mann, mit dem Sohn den Baumarkt zu plündern, ich werde das Problem hier lösen. Da fängt der Spaß an: Sicherungen sind alle drinnen.

Dritter Akt
Vermieter nicht erreichbar. Hausmeisterservice / Touristbüro nicht erreichbar. Mann fährt los, klemmt Kind, Toilettensitz und Wickeltasche unter den Arm. Ich setze mich ans Email schreiben, langsam reicht es mir. Der Vermieter ruft zurück. Der arme Mann sitzt in der Arbeit und kann auch nur an den Hausmeisterdienst verweisen.
Vierter Akt
Ich erreiche den Hausmeister. Ehe ich dazu komme, das Problem konkret zu schildern, unterbricht der Mann grob, ich solle doch zum Fahrradverleih gehen. Wo? Die Straße runter. Hier gibt’s leider nicht nur eine. Aufgelegt. Gute Manieren gehen anders. Ich stiefele los. Vergesse den Schlüssel nicht, aber das Mückenspray. Bei meinem Gesichtsausdruck trauen sich die Mücken eh nicht zu stechen. Finde hinter einer Hecke mehrere Dutzend Fahrräder, hier muss es sein.

Der freundliche Mann vom Verleihservice vereint norddeutsche Gutmütigkeit und Gelassenheit, ich komme fast wieder runter von der imaginären Palme. Natürlich sei der Hausmeister zuständig, aber er ruft mal den Elektriker. Der kann zwar keinen Termin nennen, aber hier gibt es frische Brötchen auf Vorbestellung. Der Vermieter bekommt telefonisch haarklein alles mit und schwitzt vermutlich gerade seinen Bürostuhl durch. Halt nein, eher die Arbeitskleidung. Ich habe spontan Mitleid, er tut sein Möglichstes und hat zuhause auch ein neun Wochen altes Baby. Viel Schlaf bekommt er vermutlich nicht. Ich erheitere ihn, indem ich vom kaputten Klodeckel erzähle.
Fünfter Akt
Ich schreibe an den Reiseveranstalter. Mal sehen, wie er zu der Sache steht. Das beruhigt, bin schon fast von der Palme runter. Und es gibt Kaffee aus der Thermoskanne. Literweise.

Draußen irrt ein Mann mit Koffer umher. Ich helfe, wo ich kann, und erkläre, dass er hier gebraucht wird: Der Elektriker ist da! Eine Phase ist kaputt, er repariert schnell und gründlich, kam gerade aus einem anderen Ort. Juchheißa, (Kaffeemaschine) Kühlschrank läuft wieder.
Wenn nichts mehr dazwischenkommt, geht es später an den Strand. Es ist jetzt 11:38 Uhr.