Die Knöpfleswäscherin ist Heldin meiner Kindheit – die Statue steht im Herzen von Heidenheim auf der rauen Ostalb: Wir Kinder warfen immer Münzen in den Brunnen und tobten am Rand herum. Heutzutage führt die Knöpfleswäscherin Touristen und Interessierte durch die Stadt. Knöpfle ist übrigens Synonym für Hefeklöße. Der Legende nach brachte eine Frau ihrem Mann frische Hefeknöpfle zur Arbeit, auf dem Weg dorthin stolperte sie und das Essen lag im Dreck. Doch die Schwäbin wusste sich zu helfen: Rasch abgewaschen, waren die Knöpfle so gut wie neu… mehr dazu am Ende des Textes. Und nun: Welcome, Heldin meiner Kindheit!
Steckbrief
Name: Knöpfleswäscherin
Wohnt bei: bei ihrem Mann dem Nachtwächter von Heidenheim
Wohnt in: Heidenheim
Lieblingsfarbe: lila
Lieblingstier: Katze und Hund
Motto: Was kostet es eigentlich Träume wahr werden zu lassen? Mut, nur Mut!

Hallo Knöpfleswäscherin, seit wann arbeitest du denn bei der Stadt Heidenheim?
Seit 12 Jahren.
Wie sieht dein Alltag aus? Beschreibe doch kurz einen Tag in wenigen Stichpunkten:
Ich ziehe mein Sonntagshäs an und führe Menschen durch die Stadt Heidenheim. Ich zeige ihnen die schönsten und romantischsten Plätze und erzähle, in meiner Mundart Schwäbisch, Geschichten dazu, wie es einmal so war vor langer Zeit in unserer schönen Stadt. Mit den Kindern „schwimme“ ich dann durch den Wedel, „besteige“ unsere Stadtmauer und sehe mir das „gruselige“ Uhuloch“ und den Schandturm an.
Mit wem verbringst du denn am liebsten Zeit?
Natürlich mit meinem Mann dem Nachtwächter, mit meiner Familie, Freunden, Enkeln und den vielen netten Menschen, die mich auf meiner Tour begleiten.
Was ist das Spannendste an deiner Arbeit?
Dass ich nie weiß, wer mit mir mitgeht und welchen Menschen ich begegne.
Können dich Leute bei der Arbeit besuchen?
Ja klar. Ohne sie hätte ich keine Arbeit – außer meine Knöpfle zu waschen.
Gibt es auch etwas, was du gar nicht magst?
Unehrlichkeit und Leute die keinen Spaß haben.
Wie verbringst du deine Mittagspause und was gibt es da Leckeres zu Essen?
Mal alleine, mal mit meiner Familie. Ich esse natürlich am Liebsten Knöpfle mit ganz viel leckerer Soße und italienisch mag ich auch ganz gerne.
Wie heißt dein bester Freund?
Mein bester Freund ist mein Mann der Nachtwächter.
Was wolltest du deinen Fans immer schon sagen?
Danke fürs mitgehen und zuhören. Bleibt mir und der Stadt Heidenheim gewogen.
Ond guggad mol mein Film au em you tube „Em Zwetschgagärtle“ mit der Knöpfleswäscherin. Nau wissad r au, wia schäbisch gat! Hier klicken!
Liebe Knöpfleswäscherin, vielen Dank für das tolle Interview! Und wer Lust bekommen hat, zwei, drei Knöpfle zu essen und dabei die Knöpfleswäscherin zu besuchen, fährt einfach mal nach Heidenheim! Denn die Ostalb hat ja vieles zu bieten, gerade mit Kindern. Schaut mal in meinen vorigen Reisebeitrag!
Und hier noch die Geschichte der Knöpfleswäscherin:
Der „Knöpfleswäscherin“-Brunnen belebt den Platz vor dem Elmar-Doch-Haus. Der Bildhauer Albrecht Kneer schuf diese originelle Bronzeplastik, die 1984 der Öffentlichkeit übergeben wurde, nach folgender Anekdote: Eine hiesige Bürgerin wollte einst ihrem Mann einen Korb voller Knöpfle, einer einheimischen Hefeteig-Spezialität, die entfernt mit Dampfnudeln vergleichbar ist, in die Fabrik bringen. Unterwegs stolperte sie und Korb nebst Knöpfle lagen auf der Straße. Die Frau war um eine schwäbisch-pragmatische Lösung des Problems nicht verlegen, wusch die Knöpfle in der Brenz und brachte sie ohne viel Aufhebens ihrem Mann. Dem schmeckten die Knöpfle und er bemerkte auch gar nichts. Seit damals haftet den Heidenheimern daher der Beiname „Knöpfleswäscher“ an.