
AUDHS-Mutter im Hormonchaos: Wenn das Gehirn jongliert, der Zyklus Tango tanzt und du derweil Brotdosen füllst.
ADHS und Autismus als Mutter – plus Hormone, Schwangerschaft oder Perimenopause? Klingt nach Chaos. Und da lassen wir ja schon die Pubertät oder die Trotzphase der Kinder weg. Aber dennoch ist das genug. Es ist das echte Leben vieler Frauen – meines – und deines?
Wenn du dich schon mal gefragt hast, ob es normal ist, gleichzeitig den Einkauf im Auto zu vergessen, einen Nervenzusammenbruch zu erleiden, während du versuchst, deinem Kind bei den Hausaufgaben zu helfen und du eigentlich den Tag unter der Bettdecke verbringen willst, weil du zur Schulveranstaltung musst, dann: Willkommen, du wundervolle, neurodivergente Superheldin.
Hinweis aus Transparenzgründen: Dieser Beitrag enthält Werbung zu meinem Buch „Willkommen im Chaos – das Leben wuppen als Mutter mit ADHS & Autismus“ und dazugehörige Affiliatelinks.
Inhalt:
-
Was bedeutet AUDHS überhaupt?
-
ADHS und Autismus bei Frauen: Warum es oft übersehen wird
-
Der Alltag als Mama mit AUDHS – zwischen Reizüberflutung und Riesenliebe
-
Hormone on fire: Schwangerschaft und Perimenopause als Turbo-Verstärker
-
Typische Herausforderungen – und wie du sie erkennst
-
Hilfreiche Strategien, um nicht durchzudrehen (oder wenigstens stilvoll)
Was bedeutet AUDHS überhaupt?
AUDHS steht für die Kombination aus Autismus und ADHS. Also zwei neurologische Varianten, die dein Gehirn ein bisschen anders ticken lassen – nicht schlechter, aber oft intensiver, lauter, bunter. Du bist ständig auf Empfang, filterst nichts raus, aber alles rein. Und dein Kopf sendet gleichzeitig hundert neue Ideen – während du versuchst, die Waschmaschine zu entkalken, wo du doch Rechnungen überweisen solltest. Als Mutter und Frau mit Zyklus haben wir es sowieso schon schwerer als der Durchschnittsmensch. Und wo liegen überhaupt die Tampons?
Die Hauptzutaten für das gelungene AuDHS:
ADHS – eine Auswahl:
-
Unaufmerksamkeit
-
Impulsivität
-
Hyperaktivität (auch „nur“ im Kopf!)
-
Emotionale Achterbahnen
Autismus – eine Auswahl:
-
Reizempfindlichkeit (Geräusche, Gerüche, Texturen)
-
Bedürfnis nach Routinen
-
Schwierigkeiten mit sozialer Kommunikation
-
Spezialinteressen
Und jetzt stell dir vor, das wird alles zusammen geschüttet – in einem hormonellen Cocktailglas namens Mutterschaft. Cheers!
Warum ADHS & Autismus bei Müttern oft unentdeckt bleiben
Viele Frauen bekommen ihre Diagnose erst spät – manchmal erst nach der Geburt des ersten Kindes. Warum?
Gründe für die späte Diagnose:
-
Masking: Du hast gelernt, dich anzupassen – und dabei dich selbst vergessen.
-
Gender Bias: Mädchen und Frauen zeigen oft „untypische“ Symptome.
-
Überforderung wird normalisiert: „Das ist halt das Muttersein“ – NEIN. Es ist mehr als das.
-
„Funktionieren“ trotz innerem Chaos: Du bist eine Meisterin der Improvisation.
Mama sein mit AUDHS: Hochsensibel, hochflexibel, hoch überreizt
Ein typischer Morgen könnte für uns so aussehen:
07:00 Du wachst in Panik auf auf, weil dein Wecker nach dem 10. Mal snoozen nicht mehr klingelt.
07:15 erneute Panik, weil du vergessen hast, das Brot zu kaufen.
07:20 Hyperfokus beim Brotdosen-Dekorieren.
08:00 Du hast vergessen, selbst zu frühstücken, aber dein Kind hat 6 Sorten Bio-Obst im Rucksack.
08:30 Reizüberflutung gepaart mit Ungeduld und Fast-Tränen am Kindergarten.
09:00 völlige Erschöpfung, erster Kaffee, der dich müde macht und wieder vergessen, Brot mitzunehmen.
Das ist alles in dir passiert:
-
Reizverarbeitung auf Overload
-
Hyperfokus vs. Lähmung
-
Sensorische Reizüberflutung (Kinderschreie, Spielzeuge, Krümel!)
-
Soziale Erschöpfung nach dem Spielplatzbesuch oder Fahrt zum Kindergarten
-
Schuldgefühle deluxe (weil du schon wieder schreien musstest)
Schwangerschaft & Perimenopause: Wenn Hormone AUDHS noch bunter machen
Spoiler: Hormone wirken auf dein Gehirn. Und bei einem neurodivergenten Gehirn kann das explosive Nebenwirkungen haben.
In der Schwangerschaft
-
Östrogen & Progesteron steigen – das wirkt oft beruhigend, kann aber auch alte Muster verstärken.
-
Sensorik explodiert: Gerüche, Geräusche, Bewegungen? Aaaah!
-
Emotionale Regulation fällt schwerer: Tränen beim Wetterbericht? Klassisch.
-
Reizfilter? Offline. Willkommen im akustischen Alptraum Supermarkt.
In der Perimenopause
-
Progesteron sinkt, und das bedeutet: mehr Reizbarkeit, Schlaflosigkeit, emotionale Labilität.
-
Östrogen schwankt wie ein Trampolin. Stimmungsschwankungen, Brain Fog, depressive Verstimmungen? Alles dabei!
-
ADHS-Symptome verstärken sich dramatisch: Vergesslichkeit, Impulsivität, Konzentrationsschwierigkeiten.
-
Autistische Routinen brechen zusammen, weil der Zyklus sich nicht mehr an Absprachen hält.
6 typische Herausforderungen im Alltag mit ADHS & Autismus – und wie du sie erkennst
Herausforderung | Beschreibung | Trigger |
---|---|---|
Reizüberflutung | Zu viele Geräusche, Stimmen, Bewegungen auf einmal | Kita, Spielplatz, Familienbesuche |
Entscheidungsparalyse | Du kannst keine Brotsorte wählen | Supermarkt, Familienurlaube planen |
Soziale Erschöpfung | Gespräche laugen dich emotional aus | Elternabende, Müttergruppen |
Selbstzweifel | „Bin ich eine schlechte Mutter?“ | Wenn Routinen nicht klappen |
Hyperfokus auf ein Thema | Plötzlich 5 Stunden in Pinterest-Hacks versunken | DIY, Kindergeburtstag |
Overthinking & Grübelschleifen | Jede Kleinigkeit wird analysiert bis zur Erschöpfung | Einschlafen, Konflikte mit Partnern |
7 Strategien, die dir den Alltag mit AuDHS erleichtern können
1. Sensorische Rückzugsorte schaffen:
Noise-Cancelling-Kopfhörer, Sonnenbrille, ein Raum ohne Spielzeug-Chaos. Du brauchst das. Punkt.
2. Routinen automatisieren:
Weniger denken = weniger Stress. Immer dieselbe Frühstücksschüssel hilft deinem Gehirn.
3. Ernährung hormon- & gehirnfreundlich gestalten:
-
Viel Omega-3 (Fisch, Algenöl)
-
Mehr Eiweiß, Zucker in Maßen bzw. nicht hochverarbeitet
-
Regelmäßige Mahlzeiten (auch DU musst essen!)
4. Digital Detox-Zeiten einbauen:
Handyzeiten reduzieren hilft bei Reizfiltern & Schlaf.
5. Über Medikamente nachdenken:
Viele AUDHS-Mütter profitieren von medikamentöser Unterstützung – besonders in hormonellen Phasen.
6. Reiztagebuch führen:
Was triggert dich wirklich? Welche Tage laufen besser? Lerne deine Muster kennen.
7. Vernetz dich mit anderen neurodivergenten Mamas:
Online-Communities, Foren, Instagram – geteiltes Wissen ist halbes Reizchaos.
Lustige Wahrheiten aus dem AUDHS-Mama-Alltag
-
Du startest 5 Projekte – und schließt 0 ab, weil du plötzlich googeln musst, wie Faultiere schlafen.
-
Du schreist dein Kind an, weil es zu laut ist – und hast danach ein 3-Stunden-Schuldgefühl.
-
Du weißt nicht, wo deine Schlüssel sind – aber erinnerst dich an jede einzelne Info aus der Eltern-WhatsApp von letzter Woche.
-
Du heulst bei „Biene Maja“ – hormonell bedingt, aber ehrlich auch wegen der Musik.
-
Du vergisst deinen Geburtstag, aber nie, wo dein Kind sein Lieblingsstofftier zuletzt versteckt hat.
Du bist keine „schlechte Mutter“
Du leistest jeden Tag Unfassbares. Du hältst Überreizungszustände, Emotionen, Haushalt, Familie und dich selbst irgendwie zusammen – und das mit einem Gehirn, das im Dauerfeuer läuft. Du funktionierst nicht trotz deiner AUDHS, sondern MIT ihr.
Ja, Mutterschaft ist anstrengend. Noch mehr, wenn dein Gehirn bunter funkt. Aber genau deshalb brauchst du keine Scham – sondern Unterstützung, Wissen, Humor und die Erlaubnis, du selbst zu sein. Mit Struktur oder ohne. Mit Tränen oder Wut. Mit Superpower oder Müdigkeit.
Disclaimer: Dieser Artikel ersetzt keine ärztliche oder therapeutische Beratung. Hol dir Unterstützung, wenn du sie brauchst – ob durch Diagnostik, Therapie oder einfach durch ein gutes Gespräch mit einer anderen Mama, die dich versteht.
Ab 8. Mai 2025 im Handel erhältlich:
Willkommen im Chaos – Das Leben wuppen als Mutter mit ADHS & Autismus
Ein Überlebenshandbuch zwischen Reizüberflutung, Brotdosen und Selbstfindung
Du bist Mama. Du bist neurodivergent. Du hast ADHS und irgendwie fühlt sich das noch nicht stimmig genug an. Vielleicht ist es auch beides: ADHS und Autismus.
Und manchmal fühlst du dich, als wärst du auf einer Reiz-Mondmission mit drei Kindern, ohne Plan, aber mit ganz viel Herz?
Dann ist dieses Buch für dich.

Wow, dieser Beitrag hat mich total abgeholt – vielen Dank dafür! Auch wenn ich selbst keine AUDHS-Diagnose habe, erkenne ich viele der beschriebenen Situationen aus Gesprächen mit Freundinnen wieder. Besonders die Reizüberflutung im Alltag kommt mir bekannt vor – ich hatte nach meiner Femto-Lasik-Behandlung eine Zeit lang eine deutlich erhöhte Licht- und Geräuschempfindlichkeit, was mir einen kleinen Einblick gegeben hat, wie intensiv das Erleben sein kann. Der Tipp mit den sensorischen Rückzugsorten ist super und lässt sich eigentlich für viele stressige Alltagssituationen anwenden – egal ob neurodivergent oder nicht.